Merry Compliance statt Christmas?

Und heute? 16 Jahre Compliance später? Von der weihnachtlichen Vorfreude ist wenig geblieben. Bleiben die Gabentische der Makler inzwischen ganz leer, so kommen bei uns gerade einmal vier oder fünf Flaschen an – von denen die Mitarbeiter nichts haben, denn sonst muss ein geldwerter Vorteil abgerechnet werden.

Und für jede Flasche fragen wir zurück: Pauschalwert versteuert? Der Boxbeutel aus Franken verzehrt da schnell mal den dreifachen Wert des Geschenks an Bürokratiekosten.

Weihnachtskarten als Bedingungswerke

Übrig geblieben sind die vielen Karten und auch da mag keine rechte Freude aufkommen, wenn schon dort Hinweise aufgedruckt sind, die klarstellen, man wolle keinesfalls Einfluss auf das Geschäft nehmen. Wie konnte es eigentlich so weit kommen, dass man Weihnachtskarten Bedingungswerke beilegen muss?

120 Karten bedeutet 120 mal höflich bedanken – für Altpapier. Was vom weihnachtlichen Gedanken blieb: Ein halber Tag zusätzlicher Büroarbeit.

Beruflich bleibt vom Weihnachtsfest zweierlei: Die Besinnung darauf, wie vielen Menschen man seinen Erfolg verdankt und ein bisschen Wehmut: Wie gerne schickte ich ihnen eine gute Flasche zum Dank!

Autor Oliver Pradetto ist Kommanditist und Mitbegründer des Maklerpools Blau direkt.

Foto: Anne-Lena Cordts

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