Die Bundesbürger sind mit Blick auf ihre eigenen finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten weniger optimistisch als im vorigen Jahr. Das geht aus einer Studie im Auftrag der Postbank hervor. Insbesondere junge Menschen seien pessimistischer.
52 Prozent der Deutschen sind bezüglich ihrer persönlichen finanzielle Situation im kommenden Jahr optimistisch gestimmt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. 2015 waren es demnach noch knapp 60 Prozent.
Die Zahl der Pessimisten ist der Umfrage zufolge mit knapp 30 Prozent zwar relativ konstant geblieben, aber deutlich mehr Befragte als vor einem Jahr bewerten ihre Finanzen in den nächsten zwölf Monaten weder positiv noch negativ (2015: zehn Prozent; 2016: 18 Prozent).
Jugend weniger optimistisch
Deutlich habe die Zuversicht unter den Befragten zwischen 16 und 29 Jahren abgenommen. Während 2015 in dieser Altersgruppe noch 79 Prozent ihre finanzielle Situation im kommenden Jahr positiv bewerteten, sind es heute knapp 25 Prozentpunkte weniger (54 Prozent). Der Anteil der Pessimisten ist indes von knapp zehn Prozent auf knapp 20 Prozent gestiegen.
Der Postbank zufolge sind die Zahlen nicht durch die aktuelle Wirtschaftslage schwer zu erklären, da sie weiterhin ausgesprochen günstig sei. Vielmehr hätten Ereignisse wie das Brexit-Votum, die Präsidentenwahl in den USA und die zahlreichen Terroranschläge in den vorangegangenen zwölf Monaten die Unsicherheit auch beim Blick auf die Entwicklung der eigenen Finanzen wachsen lassen.
„Gerade junge Menschen, die eine mehrheitlich weltoffene Haltung haben sowie die europäische Integration und die internationale Kooperation befürworten, dürften durch die Tendenzen zur Renationalisierung von Politikbereichen und durch die Strömungen in Richtung eines stärkeren Protektionismus verunsichert sein“, erklärt Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. (jb)
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