In Europa haben Fintechs im dritten Quartal 2016 weniger Geld eingesammelt als im Vorquartal. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens KPMG hervor. Deutschland konnte demnach den Spitzenplatz unter den europäischen Fintech-Standorten verteidigen, den es bereits im zweiten Quartal vom Vereinigten Königreich übernommen hatte.
Im dritten Quartal 2016 wurden in Europa 233 Millionen US-Dollar in Fintechs investiert. Das ist ein Ergebnis des vierteljährlich erscheinenden Reports „The Pulse of Fintech„, für die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gemeinsam mit CB Insights weltweite Investitionen in Fintechs analysiert.
Im zweiten Quartal waren in Europa noch Investorengelder in Höhe von 411 Millionen US-Dollar geflossen. Den Rückgang führen die Analysten auf das Brexit-Votum und die daraus folgende Unsicherheit an den Märkten zurück. Im Vorjahresquartal sammelten europäische Fintechs der Studie zufolge sogar 443 Millionen Euro ein. Die Anzahl der Transaktionen ging im Jahresvergleich von 42 auf 38 zurück (2.Quartal: 46).
Deutschland behauptet europäischen Spitzenplatz
Schon im zweiten Quartal lagen die Investitionen in britische Fintechs mit 122 Millionen US-Dollar unter denen in deutsche Start-ups (186 Millionen US-Dollar), so dass sich Deutschland erstmals als wichtigster europäischer Fintech-Standort vor das Vereinigte Königreich platzieren konnte. Dieser Trend hat sich auch im dritten Quartal 2016 fortgesetzt.
In diesem Zeitraum konnten britische Fintechs lediglich 78 Millionen US-Dollar an Investorengeldern einsammeln. Der Großteil der Investitionen in Europa flossen indes nach Deutschland. Deutsche Fintechs erhielten im dritten Quartal 2016 der Analyse zufolge 105 Millionen US-Dollar. (jb)
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