Das anhaltende Zinstief macht der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zu schaffen. Der Gewinn nach Steuern sank im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 184 Millionen Euro, wie die Helaba am Mittwoch mitteilte.
Vor Steuern verdiente die viertgrößte deutsche Landesbank 279 Millionen Euro, knapp 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Vorstandschef Herbert Hans Grüntker zeigte sich dennoch zufrieden: „Mit dem Ergebnis liegen wir nach sechs Monaten leicht über unserem Planwert.“ Das Institut hatte sich bereits auf einen Gewinnrückgang in diesem Jahr eingestellt.
Belastet wurde das Ergebnis auch durch die Unsicherheit rund um das Brexit-Votum. Dies drückte im zweiten Quartal auf das Handelsergebnis. Grüntker bekräftigte seine vorsichtige Prognose: „Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit und der Krisen.“
Zinstief belastet Ergebnis
Das anhaltende Zinstief hinterlasse Spuren im Zahlenwerk der Bank. „Es wird zunehmend schwieriger, wenn nicht gar unmöglich, diese Belastungen ertragsmäßig zu kompensieren.“ Der Vorstandschef rechnet daher weiterhin mit einem spürbaren Rückgang des Konzernergebnisses im Gesamtjahr.
Im vergangenen Jahr konnte die Helaba trotz des Zinstiefs und hoher Kosten für schärfere Auflagen der Aufseher noch an das Rekordergebnis des Vorjahres anknüpfen. Der Vorsteuergewinn der Landesbank, die Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg betreut, lag mit 596 Millionen Euro nur knapp zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich standen 419 (397) Millionen Euro Überschuss. (dpa-AFX)
Foto: Helaba