Hans-Jürgen Bretzke, Vorstand des Illertissener Maklerverbunds Fondskonzept, hat mit Cash. über die Konsolidierung am Poolmarkt, mögliche Kooperationen und erfolgreiche Konzepte für Maklerpools gesprochen.
Cash.Online: Wie wird sich der Poolmarkt in den kommenden Jahren entwickeln?
Bretzke: Die Entwicklung von Dienstleistern für Makler ist unabdingbar mit der ihrer Partner verknüpft, die sie administrieren. Hier sind insbesondere die Anforderungen an das Berufsbild des Finanzberaters in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, was zu einer Konsolidierung unter denselben geführt hat.
Um beide Einheiten zum Erfolg zu führen, kommt es immer mehr auf Professionalität und Effizienz an. Administrierende Dienstleister und Makler müssen dabei eng und zielgerichtet in einer klaren Rollen-und Aufgabenverteilung zusammenarbeiten.
Dabei nimmt das Thema Digitalisierung einen großen Stellenwert ein, da innerhalb der beiderseitigen Wertschöpfungskette Effizienzvorteile gehoben und gleichzeitig das Dienstleistungs- und Serviceangebot für den Berater und seine Kunden signifikant erweitert werden können.
Rechnen Sie mit vermehrten Kooperationen unter den Pools?
Kooperationen und Allianzen bieten sich in konsolidierenden und stark regulierten Märkten nach dem Vorbild aus anderen Branchen als Option an. Denkbar und in der erprobten Umsetzung sind aus Sicht von Fondskonzept White-Label-Modelle, bei denen ein flexibles IT-System wie das Maklerservicecenter als administrative Plattform im Front-End genutzt werden kann.
Sollte ein Maklerpool eher breit aufgestellt sein oder sich spezialisieren, um am Markt erfolgreich zu sein?
Eine Spezialisierung und Differenzierung ist vor allem auf Seiten des Maklers entscheidend, wenn es um die Ausgestaltung seines Geschäftsmodells, Beratungssystems und Produktspektrums geht.
Ein Dienstleister hingegen sollte breit aufgestellt sein, um dem Makler die individuelle Umsetzung rechtssicher und mit strategischer Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Ein Leistungsprofil, das sich ausschließlich über Produktsegmente definiert, ist keinesfalls ausreichend.
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Vielmehr kommt es auf eine ganzheitliche Konzeptunterstützung im Rahmen einer leistungsstarken Online-Plattform an, die die verschiedenen digitalen und analogen Beratungswelten miteinander verbindet und den Vermittler zu einer Schaltzentrale werden lässt. Diese versetzt ihn in die Lage, die richtigen Services bei den richtigen Kunden passgenau zur optimalen Ausschöpfung von vorhandenen und zukünftigen Beständen einzusetzen.
Interview: Julia Böhne
Foto: Fondskonzept