Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender des Maklerpools Jung, DMS & Cie. und CEO des Finanzdienstleistungskonzerns JDC Group, hat mit Cash. über die bisher erfolgten Schritte der Digitalisierungsstrategie und weitere Pläne gesprochen.
Cash.: Im Juli vergangenen Jahres hat sich der Mutterkonzern von Jung, DMS & Cie. von Aragon in JDC Group umbenannt und gleichzeitig eine strategische Neuausrichtung angekündigt. Wie kam es zu diesem Entschluss und wie weit sind Sie in der Umsetzung?
Grabmaier: Als JDC setzen wir voll auf den neuen Megatrend Digitalisierung. Dies aber nicht gegen die Makler und Vermittler, sondern ganz im Gegenteil zum Vorteil der uns angeschlossenen Partner. Nicht nur was die Verbesserungen bei Prozessen und Datenlieferungen angeht, sondern insbesondere bei der Herstellung intelligenter Kunden-Schnittstellen.
Wir entwickeln also Endkunden-Smartphone-Apps und Webseiten, über die Maklerkunden einerseits vollständige Transparenz über ihr Versicherungs- und Kapitalanlageportfolio und andererseits Transaktionsfreiheit erhalten und dabei gleichzeitig ihren vertrauten Ansprechpartner behalten. Denn wenn es um den Kauf komplexer Produkte geht, brauchen auch Kunden, die sich im Netz vorbereiten, meist zusätzlich einen Fachmann, der ihnen bei der Produktauswahl hilft oder zumindest ihre Entscheidungen bestätigt.
In dieser Form der hybriden Beratung sehen wir große Chancen für moderne Berater und Vermittler. Um unserer Strategie auch im Außenauftritt Rechnung zu tragen, haben wir die Holding auf das Techniksegment ausgerichtet und ihr mit JDC Group einen modernen Namen gegeben. Nach dem Erwerb von Geld.de sehen wir uns als Marktführer im Segment „AdvisorTech“.
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Anfang des Jahres ist die hauseigene App „allesmeins“ gestartet. Wie wird sie von den Vermittlern und Endkunden angenommen?
Mit dem Start von „allesmeins“ sind wir sehr zufrieden. Nach nur wenigen Wochen der Verfügbarkeit auf Android konnten wir bisher über 500 Makler von der Nutzung überzeugen, die bereits die ersten 2.000 Kunden zu „allesmeins“ gebracht haben. Bedeutsamer ist, dass die Kunden-Bewertungen sowie die Konversionsraten hervorragend sind: Dass diese ersten Kunden bereits über 2.000 Bestandsübertragungen über „allesmeins“ ausgelöst haben, zeigt, dass das hinter der App liegende Geschäftsmodell, für Makler Zusatzerträge zu generieren, perfekt funktioniert.
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