„Viele Menschen sterben heute schon, bevor sie das Rentenalter erreichen“, sagte Zimmermann. Viele andere könnten den Ruhestand nicht lange genießen. „Das betrifft gerade Menschen mit niedrigen Einkommen.“
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Die aktuellen Zahlen zeigten auch, dass schon heute ein Arbeiten in Vollzeit bis zum Renteneintrittsalter für die meisten nicht möglich ist. Die Erwerbstätigenquote lag 2014 bei den 60- bis 65-Jährigen bei 52,3 Prozent – im Gegensatz zu 76,9 Prozent bei den 55- bis 60-Jährigen. Allerdings war sie bei der älteren Gruppe seit 2004 viel deutlicher gestiegen, damals lag sie nur bei 25,1 Prozent.
Schäuble-Vorschlag als „einzig vernünftiger“
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wies darauf hin, dass es in der Diskussion über ein späteres Rentenalter vor allem um die Zeit nach 2030 gehe.
„Von einer weiteren Anhebung des Rentenalters wären also nur Generationen betroffen, die nach 1964 geboren sind“, sagte ein Sprecher. Laut GDV-Initiative „7 Jahre länger“ werden Männer des Jahrgangs 1964, die als erste regulär mit 67 in Rente gehen, durchschnittlich fast 86 Jahre alt.
Vor dem Hintergrund solcher Prognosen ist der Schäuble-Vorschlag für den Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen „der einzig vernünftige“, wie dieser den „Ruhr Nachrichten“ sagte. (dpa-AFX)
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