Sparkassen für neue Ansätze in der Finanzmarktregulierung

Die Regulierung der Finanzmärkte muss aus Sicht des Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) überarbeitet und stärker an die Belange kleinerer Institute angepasst werden.

Georg-Fahrenschon-DSGV
DSGV-Präsident Georg Fahrenschon

In den vergangenen Jahren seien die Finanzmärkte durch Auflagen und Verbote sicherer geworden. „Jetzt ist es im Interesse der Stabilität notwendig, Kreditinstituten Spielräume für ertragreiches Wirtschaften zu erhalten und teilweise auch wieder neu zu eröffnen“, sagte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon am Samstag in Washington am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank.

Durch die aktuelle Niedrigzinspolitik der Notenbanken seien die Belastungen der Kreditinstitute zwar kurzfristig noch nicht sichtbar. Langfristig werde die europäische Finanzwirtschaft aber deutlich in Mitleidenschaft gezogen, sagte Fahrenschon. Zu viel Liquidität erhöhe die Gefahr von Engagements mit zu hohen Risiken. Von dieser Entwicklung könnten eher Institute betroffen sein, die auf den Kapitalmärkten besonders aktiv seien.

DSGV fordert „passgenaue Regeln für Institute“

Die sinkenden Zinsmargen setzten vor allem Kreditinstitute mit solidem Bankgeschäft unter Druck. Davon seien alle „im breiten Kundengeschäft“ tätigen Institute gleichermaßen betroffen. Es werde deshalb zu Fusionen, Einsparungen im Filialnetz, „Ausschöpfung von Preisspielräumen“ und Personalabbau kommen. Die Institute sollten daher nicht durch weitere Auflagen und Vorgaben belastet werden – etwa durch neue Kapitalanforderungen.

Kleine und mittlere Geldhäuser dürften nicht mit den Regeln überzogen werden, die eigentlich für international tätige Institute gedacht seien. Vielmehr sollten passgenaue Regeln für Institute mit weniger komplexem Finanzgeschäft in Europa verankert werden, sagte er. (dpa-AFX)

Foto: DSGV

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