AfW-Hauptstadtgipfel: „Der Makler hat eine Zukunft“

Ein weiterer Programmpunkt des 14. Hauptstadtgipfels war der Vortrag von Dr. Sascha Krause, Industry Manager bei Google. Er skizierte wichtige Trends und Benchmarks für die Digitalisierung in der Finanzbranche mit der Kernthese, dass „mobile“ den Dienstleistungssektor revolutionieren wird.

„Sie gehen nicht mehr online, Sie sind mit dem Smartphone immer online“, sagte Krause. „Sie haben gelernt, wenn Sie etwas erledigen müssen, können Sie es sofort tun.“

Diese Erwartungshaltung werde auf alle Dienstleistungen projiziert – auch auf Finanzdienstleistungen. „Sie müssen immer verfügbar sein und hilfreiche Informationen liefern“, empfahl er den Teilnehmern.

Geschwindigkeit ist von zentraler Bedeutung

Insbesondere die Geschwindigkeit sei dabei von zentraler Bedeutung. „Ihre mobile Seite muss schnell laden. 40 Prozent der Leute springen ab, wenn die Seite länger als drei Sekunden benötigt, um zu laden.

Google empfiehlt maximal eine Sekunde“, so Krause. Hier sei in der Finanzbranche mit einer durchschnittlichen Ladezeit von acht Sekunden noch viel Luft nach oben. Auch die Navigationsgeschwindigkeit spielt laut Krause eine große Rolle.

„Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt bei drei bis fünf Minuten“, so der Experte. Der Inhalt solle dabei sinnvoll reduziert werden, da Smartphones eine wesentlich kleinere Nutzeroberfläche als ein PC hätten und eigentlich nicht für eine Eingabe per Tastatur gemacht seien.

Bafin kontrolliert Fintechs

Zu den Erlaubnispflichten von Fin- und Insurtechs referierte Sarah Gramberg aus der Abteilung Wertpapieraufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

Um die Allfinanzaufsicht optimal aufzustellen, hat die Bafin die Sachkompetenz zum Thema „finanztechnologische Innovationen“ im Referat SR3 gebündelt. Dort werden interne und externe Experten vernetzt. Das Referat hat zudem die Aufgabe, digitale finanzieller Trends zu identifizieren und aufsichtsrechtliche oder regulatorische Maßnahmen zu fördern.

Laut Gramberg sei es nicht die Aufgabe der Bafin, Fintechs zu fördern. Die Behörde folge vielmehr der Devise „Gleiches Geschäft – gleiches Risiko – gleiche Regeln“.Anders als im Ausland gäbe es keine „Sandkisten“ für Fintechs, die es den Unternehmen ermögliche, sich ein halbes Jahr „regulierungsfrei“ auszuprobieren.

Allerdings gelte auch für die Start-ups  – wie für alle Finanzdienstleister und Banken – der generelle Proportionalitätsgrundsatz, bei dem Kundenanzahl, Unternehmensrelevanz sowie Art und Umfang der Geschäfte eine Rolle spielen. Hier sei „ein gewisses Entgegenkommen“ der Aufsichtsbehörde möglich. (jb)

Foto: Shutterstock

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