Die Mehrheit der Banken in Deutschland sind besorgt über das Ausmaß der Regulatorik. Das geht aus der aktuellen Erhebung „Branchenkompass Banking 2017“ hervor. Zwar rechnen die meisten Institute mit keiner weiteren Verschärfung der Vorschriften, dennoch spricht ein Großteil der von einer drohenden Überregulierung.
Die Hälfte (49 Prozent) der Führungskräfte in deutschen Bankensektor sind der Ansicht, dass das Maximum der regulatorischen Belastung erreicht ist und keine weiteren Regulierungen drohen.
Das sind die Ergebnisse des Branchenkompass Banking 2017 von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut, für die im Mai 2017 103 Führungskräfte aus Banken und Kreditinstituten befragt wurden.
Überregulierung der Bankenbranche droht
Die Befragten erhoffen sich demnach in Zukunft punktuelle Erleichterungen für die Bankenbranche. Es sei ihrer Ansicht nach jedoch nicht mit einer Deregulierung, sondern allenfalls mit Vereinfachungen zu rechnen.
71 Prozent der Entscheider glauben, dass eine Überregulierung droht. Vor allem kleinere, regionale Institute hoffen demnach auf Lockerungen.
Regulatorik sorgt für Projektstau bei Banken
Der Studie zufolge fordern die Entscheider, die regulatorische Belastung für die Branche zu mildern. Vor allem in einer stärkeren Konvergenz der unterschiedlichen Regelwerke besteht ihrer Ansicht nach Luft für Vereinfachungen.
Auch die Koordination von Regulierungsaufgaben über zentrale Stellen und die Standardisierung von Abläufen könnten zusätzliche Entlastungen bieten.
Derzeit herrscht der Studie zufolge in zwei Dritteln der Banken „Projektstau“, bei dem wichtige Zukunftsvorhaben wie die Digitalisierung warten müssen, weil die IT-Abteilungen fast vollständig mit Regulierungsthemen beschäftigt sind. (jb)
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