Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken mitteilt, haben die Genossenschaftsbanken 2016 nach vorläufigen Zahlen erneut einen Milliardengewinn erzielt. Gleichzeitig verkleinerte sich das Filialnetz um fast 500 Standorte.
Der Trend zu Fusionen und Filialschließungen bei den Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland könnte sich nach Einschätzung ihres Dachverbandes beschleunigen. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der genossenschaftlichen Institute erstmals unter die Marke von 1.000, wie der Verband BVR am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
Filialnetz schrumpft weiter
Nach 49 Fusionen gab es zum Jahresende 972 Institute. Für das laufende Jahr erwartet der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, „zwischen 60 und 80“ Zusammenschlüsse. Auch das Filialnetz schrumpfte weiter um 473 auf 11.787 Standorte.
„Ich gehe davon aus, dass sich das 2017 fortsetzen wird, dass wir also irgendwo zwischen 400 und 500 Bankstellen weniger sehen werden“, sagte Fröhlich. Einen Rückzug aus der Fläche werde es aber nicht geben, die Gruppe genieße wegen ihrer Präsenz vor Ort hohes Vertrauen bei Kunden: „Das wollen wir uns nicht durch undurchdachte Kostenaktivitäten kaputtmachen“, betonte Fröhlich.
Konjunktur kurbelt Kreditnachfrage an
Die Zahl der Mitarbeiter der Genossenschaftsbanken verringerte sich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 151.550. Hier rechne er „mit einer ganz leichten Beschleunigung dieses Rückbautrends“, sagte der BVR-Präsident.
Das Zinstief lässt die Erträge der Banken sinken. Die Volks- und Raiffeisenbanken konnten dies dank regen Kundengeschäfts zumindest teilweise ausgleichen. Die gut laufende Konjunktur kurbelte die Kreditnachfrage an, die Bestände erreichten mit rund 528 Milliarden Euro einen Höchststand (Vorjahr: 505 Milliarden Euro).
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