„Das Betriebsrentensystem wird durch das BRSG noch komplizierter“

Ihr Unternehmen CPS Corporate Pension Solutions (CPS) ist noch relativ jung. Was hat Sie bewogen gerade jetzt in den Markt einzusteigen?

Wir sind davon überzeugt, dass das Instrument der bAV in Deutschland von den Unternehmen bislang aus falschen Motiven oder auf Grund fiktiver Zwänge genutzt wird. Dies nachvollziehbar begründen zu können, erfordert einen Blick in die Historie der bAV. Vor den 70er Jahren wurde die bAV mehr oder weniger nach Gutsherrenart in Unternehmen geregelt.

Sicherlich häufig mit dem Motiv, den Mitarbeitern etwas Gutes zu tun. Aber vor allem auch, um Steuern zu sparen. Seit 1974 gibt es das Betriebsrentengesetz. Dieses bescherte vor allem den Mitarbeitern Sicherheit. Einmal zugesagte Betriebsrenten konnten nicht mehr zurückgenommen werden. In den 80er Jahren bemerkten die Unternehmen, dass die Rentenverpflichtungen sie tatsächlich Geld kosten würden. Und zwar deutlich mehr, als ursprünglich angenommen.

Rücklagen wurden nicht in ausreichendem Maße geschaffen, die Steuervorteile reichten nicht aus und die Bereitschaft, soziale Verantwortung zu übernehmen, kam an ihre Grenzen. Die weitere Verbreitung der bAV erlitt in der Folge einen Dämpfer. In den 90er Jahren dümpelte die bAV vor sich hin.

Entgeltumwandlung und Direktversicherungen spielten bis dahin keine ernstzunehmende Rolle, obwohl es die Möglichkeit schon lange gab. Parallel wuchs der Druck seitens der Bevölkerung auf die Politik stetig, antworten auf die Frage nach einer sicheren Rente zu geben. Inspiriert durch die Versicherungswirtschaft kam der Politik der geniale Einfall des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung in Direktversicherungen.

Dieser wurde 2001 eingeführt. Die Unternehmen wurden beziehungsweise werden im Prinzip als verlängerter Arm der Politik missbraucht, um an der Lösung des Rentenproblems mitzuarbeiten. Die Beschäftigten wurden mit steuerlichen Anreizen zum Teilnehmen motiviert. Die Versicherungswirtschaft hatte sich einen neuen – sehr attraktiven – Absatzmarkt für Lebensversicherungsprodukte erschlossen.

Berater und Vermittler verdienen hohe Provisionen. Und die Unternehmen? Für die Unternehmen brachte das System keine konkreten Vorteile. Das wollen wir ändern. Denn wir sind davon überzeugt, dass ein unternehmenseigenes Betriebsrentensystem einen hervorragenden Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen bei KMU leisten kann. Die Beratung erfolgt transparent gegen Honorar und der Aufbau des Altersvermögens erfolgt ohne Versicherungsprodukte.

CPS setzt auf pdotUK beziehungsweise Pensionszusagen. Wie wählen Sie geeignete Anbieter aus?

Wir pflegen Kontakte zu pdotUK unterschiedlicher Größe. Neben den persönlichen und fachlichen Qualifikationen der Betreiber und der jeweiligen Angestellten sind die Größe einer pdotUK, die Dauer des Bestehens und die Flexibilität bei der Gestaltung eines unternehmensspezifischen Betriebsrentensystems von entscheidender Bedeutung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unabhängigkeit der pdotUK von etwaigen Finanzvertrieben. Unterstützungskassen, die den Unternehmen Vorschriften zur Vermögensanlage der Pensionsgelder machen selektieren wir aus.

In Hinblick auf Pensionszusagen spielen digitale Lösungen eine immer größere Rolle. Ziel sollte sein, dass die Unternehmen mit wenig Aufwand den Überblick behalten und auf Änderungen reagieren können.

Digitale Lösungen sorgen außerdem dafür, dass Pensionsvermögen aus unrentablen Lebensversicherungsprodukten herausgelöst werden können. Flexible Investmentstrategien auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ermöglichen den Unternehmen langfristig höhere Renditen bei gleichzeitig deutlich geringeren Kapitalkosten. Digitale Insolvenzsicherungssysteme runden das Angebot geeigneter Anbieter ab.

Seite drei: „Im Regelfall ab 25 Mitarbeiter lohnenswert“

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