„Bei einigen Insurtechs ist viel heiße Luft enthalten“

Anfangs ernteten die Insurtechs viel Kritik von den etablierten Playern. Hat sich die Haltung der Branche verändert?

Grandl: Hier müssen wir differenzieren: Makler sind durchaus positiv überrascht und die Versicherer zeigen sich sogar sehr interessiert und signalisieren, dass sie gern mit uns arbeiten wollen. Natürlich steht die Ausschließlichkeit unseren Kooperationen mit ihrem Versicherer nicht sonderlich erfreut gegenüber, die Gesellschaften sind aber sehr bemüht, Lösungen zu finden, die allen Parteien gerecht werden.

Oster: Wir erleben das Gleiche. Die Versicherer sind an einer Zusammenarbeit interessiert und haben auch zum Geschäftsmodell viele Fragen. Wir haben anfangs viel von der Branche gelernt. Nun kann die Branche viel von uns lernen und einige Branchenmitglieder haben das auch erkannt. Wir bringen Geschwindigkeit und Experimentierfreude mit. Wir können sehr schnell Lösungen entwickeln, testen, daraus lernen und die nächste Version basteln. Wir überarbeiten beispielsweise drei- bis viermal pro Woche unsere Website. Diese Geschwindigkeit braucht man, um schnell zu lernen, Daten zu sammeln und zu erkennen, was Kunden eigentlich brauchen. Das unterscheidet ein digitales Produkt von einem sehr guten digitalen Produkt. Um den richtigen Weg zu finden, müssen viele Versionen getestet werden. Das kann sich die Branche bei Start-ups abschauen.

Seite drei: „Nur die Prozesse zu übernehmen reicht nicht

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