Nach aktuellen Schätzungen suchen rund 1.000 Versicherungsmakler in Deutschland einen Nachfolger, der ihr Unternehmen erwerben will. Die Nachfrage übersteigt das Angebot um ein Vielfaches. Fünf Tipps für die reibungslose Unternehmensübergabe.
Gastbeitrag von Oliver Petersen, Makler Nachfolger Club e.V.
Laut Vermittlerregister gibt es aktuell rund 46.000 Makler(unternehmen) in Deutschland. Nach Schätzungen stehen rund zwei Prozent, umgerechnet knapp 1.000, zum Verkauf. Die Zahl der Kaufinteressenten dürfte um ein Vielfaches höher sein.
Wie finden beide Seiten zusammen, so dass am Ende für alle Beteiligten ein gutes Geschäft herauskommt? Hier fünf Tipps von Oliver Petersen, 2. Vorstand des Makler Nachfolger Club e.V., für den reibungslosen und erfolgreichen Übergang.
1. Sich früh mit dem Thema „Nachfolge“ beschäftigen und unterschiedliche Szenarien durchspielen
Die sorgfältige Vorbereitung, die oft länger dauert als man denkt, ist das A und O. Vor allem die folgenden Fragen sollten Sie vorab ehrlich beantworten: Wer wäre der ideale Nachfolger? Soll dieser länger eingearbeitet werden, wäre also eine parallele Tätigkeit von Senior und Junior denkbar? Oder wollen Sie den kompletten Exit zu einem bestimmten Stichtag?
Wie würde sich im Vergleich zum Kauf- oder Rentenmodell ein sogenannter Run-off rechnen? Lässt sich durch die Einschaltung eines spezialisierten Dienstleisters ein oft drohender Bestandsabrieb dämpfen oder gar vermeiden? Schließlich: Wie soll der Kaufpreis sinnvollerweise bezahlt werden – Einmalbeitrag, Raten, Rente, Courtageteilung?
2. Bereiten Sie Ihr Unternehmen professionell auf die Übergabe vor
Zunächst hängen Art und der Umfang der Vorbereitung davon ab, was verkauft werden soll. Handelt es sich um einen Bestand (asset deal) oder um eine Kapitalgesellschaft (share deal). Sinnvoll kann zum Beispiel die Identifizierung jener Versicherungspartner sein, mit denen es bei der Firmen- oder Bestandsübertragung wenig oder keine Probleme gibt.
Als Verkäufer sollten Sie rechtzeitig klären, ob Ihr Bestand auf diese Partner umgedeckt werden kann, um eher problematische Gesellschaften von vornherein auszusortieren. Einen möglicherweise erheblichen Einfluss haben Haftungspotenziale aus früheren Beratungen. Können diese insbesondere zur Zufriedenheit des Kaufinteressenten ausgeräumt werden? Auch das Verhältnis von unverdienter Provision und Stornoreserven sowie -quoten sind ein Gradmesser.
Seite zwei: Für Transparenz sorgen