Nachfolgeplanung: Den richtigen Partner finden

Unkomplizierter als ein Asset-Deal gestaltet sich in der Regel ein Share-Deal. Das Maklerunternehmen sollte hierfür allerdings eine juristische Person sein, also beispielsweise als GmbH oder GmbH & Co. KG firmieren. Beim Verkauf einer GmbH übernimmz der neue Anteilseigner die Rechte und Pflichten des Vorbesitzers. Das gilt für die Vertragsverhältnisse mit Kunden und Versicherungsgesellschaften gleichermaßen.

In den letzten Jahren hat sich im Markt ein Trend weg vom Bestands- und hin zum Unternehmenskauf abgezeichnet. Berater sollten jedoch eingehend prüfen, ob eine Änderung der Rechtsform tatsächlich vorteilhaft für sie ist.

„Das Problem ist nicht die eigentliche Umwandlung des Unternehmens, sondern die steuerlichen Auswirkungen“, sagt Andreas Grimm, Geschäftsführer der Münchener Unternehmensberatung Resultate Institut für Unternehmensanalysen und Bewertungsverfahren.

Große Wissenslücken beim Thema Nachfolgeplanung

„Wir haben es jetzt wiederholt erlebt, dass Maklern unbedingt zur Umwandlung in eine GmbH geraten wurde, aber der Hinweis vergessen wurde, dass damit erstmal steuerliche Privilegien verlorengehen“, berichtet Grimm. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zeigen, dass es in der Maklerschaft große Wissenslücken im Bereich der Nachfolgeplanung gibt.

Nicht nur Unternehmensberater bieten hier Hilfestellung, auch Maklerpools unterstützen ihre Vertriebspartner mit Schulungen. „Insbesondere die Aufklärung hinsichtlich rechtlicher Fallstricke bei Mandatsübergaben, damit einhergehende Firmierungsvoraussetzungen, als auch die Grundlagen für eine ordentliche Unternehmensbewertung sind wichtige Themen“, sagt Netfonds-Vorstand Karsten Dümmler.

Der Hamburger Maklerpool hat eigenen Angaben zufolge bereits mehrfach Workshops zur Nachfolgeplanung durchgeführt. Weitere stehen demnach auf der Agenda.

Bestand auf Übertragunsfähigkeit prüfen

Nicht nur die falsche Rechtsform kann bei der Unternehmensübertragung zu Problemen führen, auch andere Aspekte müssen bedacht werden. Zu Beginn der Vorbereitungsphase der Nachfolgeplanung sollten Makler daher ihren Bestand auf Übertragunsfähigkeit prüfen.

Dadurch wird der Unternehmens- oder Bestandskauf unkomplizierter für alle Beteiligten. „Je transparenter der Bestand beziehungsweise das Unternehmen ist und je digitaler sowie qualitativer die Datenbestände sind, umso besser kann der potenzielle Käufer prüfen, was er kauft und erlebt keine bösen Überraschungen“, erläutert Thomas Suchoweew, Vorstand des Makler Nachfolger Club e.V.

Auch er rät Beratern zu einer frühzeitigen Vorbereitung der Transaktion. Je früher sich der Makler mit der Nachfolgeplanung beschäftige und je länger er sich Zeit nehmen könne, desto besser. Dann könne die Vorbereitung ohne großen Stress parallel zum Tagesgeschäft erfolgen. (jb)

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Cash.-Ausgabe 10/2017.

Foto: Shutterstock

 

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