Sparkassen im Norden forcieren Online-Banking

Fotoüberweisungen, das elektronische Postfach und die Girocard zum kontaktlosen Bezahlen sind Innovationen, die in diesem Jahr den Sparkassen-Kunden als neue digitale Services angeboten werden. „Unser Ziel ist es, im Netz und vor Ort der bevorzugte Finanzpartner in Schleswig-Holstein zu sein“, fasste Boll die digitale Vertriebsstrategie der zwölf Sparkassen zusammen.

Wohnimmobilienkreditrichtlinie verunsichert Bauherren

Vor allem Mittelstand und Handwerk und mit geringerem Zuwachs Privatkunden sorgten 2016 erneut für ein gestiegenes Kreditgeschäft – auf insgesamt auf 30,7 Milliarden Euro (+2,7 Prozent). Die Nachfrage nach Wohnungsbaufinanzierungen von Privatkunden war deutlich schwächer als im Vorjahr.

Offenbar habe die inzwischen überarbeitete Wohnimmobilienkreditrichtlinie viele Bauherren so verunsichert, dass die Darlehenszusagen um 13 Prozent unter denen des Vorjahres blieben, sagte Boll. Außerdem hätten viele die seit Jahren niedrigen Zinsen bereits für ihre Pläne genutzt. Angesichts deutlich gestiegener Bau- und Immobilienpreise dürfte sich der Boom in der privaten Baunachfrage abschwächen, meinte Boll.

Keine Negativzinsen für Privatkunden

Auf Negativzinsen wollten die Sparkassen „im Geschäft mit der überwiegenden Zahl von Privatkunden“ auch weiterhin verzichten, betonte Boll. Betroffen seien nur große Einlagesummen, insbesondere von Firmenkunden aber auch von institutionellen Anlegern.

Um die Ertragsbelastungen durch die Niedrigzinsen und durch die Investitionen für die Digitalisierung zu meistern, sind für die Sparkassen „ein weiteres Wachstum im Kreditgeschäft, der Ausbau des Provisionsgeschäfts und eine verursachergerechte Bepreisung von Leistungen unumgänglich“. Insgesamt sei das Jahr 2017 positiv angelaufen und lasse einen optimistischen Ausblick zu, so Boll. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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