Die Zahl der Versicherungsvermittler in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Im Juni 2017 waren gut 34.000 Vermittler weniger im Register des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK) erfasst als sechs Jahre zuvor. Vom Vermittlersterben sind aber nicht alle Gruppen gleichermaßen betroffen.
Von einem drohenden Vermittlersterben spricht die Branche nicht erst seit Einführung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) im Jahr 2014. Der Provisionsdeckel in der privaten Krankenversicherung (PKV) hatte bereits zwei Jahre zuvor für Existenzängste bei einigen Vermittlern gesorgt.
Mit einer Provisionsbegrenzung in der PKV wollte der Gesetzgeber künftige „Provisionsexzesse“ verhindern. Vermittlerverbände reagierten damals mit Unmut auf die Pläne.
„Der Gesetzesvorschlag unterstellt nicht nur, dass die Vermittler unangemessen viel verdienen, er schürt auch das Misstrauen gegenüber einem ganzen Berufsstand“, kommentierte Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK).
PKV-Deckel hinterlässt Spuren
In wenigen Fällen gebe es zwar „exzessiv hohe Vergütungen“, die große Mehrheit der Vermittler erhalte jedoch „eher eine zu geringe Provision von den Versicherungsunternehmen“, so der BVK.
Die Deckelung sei „ein massiver Eingriff in die Privatautonomie“ der Vermittler, mahnte der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung. „Die besten Regeln nützen nichts, wenn es am Ende keine Vermittler gibt, die sie mangels Einkommen noch umsetzen können“, sagte AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.
Der PKV-Deckel trat am 1. April 2012 in Kraft. Die Zahl der aktiven Versicherungsvermittler sank zwischen Juni 2012 und Juni 2014 um rund 12.700.
Seite zwei: LVRG: Makler mit größten Einbußen