Auch die Berater selbst sehen ihre Zukunft wenig rosig: Laut einer von Swiss Life Deutschland Ende 2016 in Auftrag gegebenen Vermittlerbefragung erwarten 90 Prozent der Befragten, dass sich der Vermittlerschwund in den nächsten Jahren fortsetzen wird.
Ein Großteil der Befragten (70 Prozent) sieht die steigenden regulatorischen Anforderungen als dafür ursächlich an. Weitere Gründe für eine Reduzierung der aktiven Vermittler könnten die demografische Entwicklung sowie der Nachwuchsmangel sein.
Makler-Anzahl bleibt konstant
Schon heute liegt das Durchschnittsalter der Vermittler relativ hoch. Einige ältere Vermittler geben die Geschäftstätigkeit auf, weil sie den regulatorischen Anforderungen nicht mehr nachkommen wollen oder können. Diese wirken zudem wie eine Markteintrittsbarriere für möglichen Nachwuchs.
Beim Blick in das DIHK-Vermittlerregister zeigt sich allerdings eine interessante Entwicklung: Während die Gesamtzahl der Vermittler zwischen Mitte 2011 und Mitte 2017 von 259.955 auf 225.616 gesunken ist, ist die Zahl der registrierten Versicherungsmakler von 44.864 auf 46.836 sogar leicht gestiegen.
Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der registrierten gebundenen Versicherungsvermittler von 178.496 auf 144.903 gesunken. Auch die Registrierungen bei den Versicherungsvertretern mit Erlaubnis sind von 33.360 auf 29.760 zurückgegangen. Das Vermittlersterben hat die Maklerschaft also zumindest bisher ausgespart.
Entwarnung kann aber auch für Versicherungsmakler nicht gegeben werden, denn mit den nationalen Umsetzungen der europäischen Richtlinien Insurance Distribution Directive (IDD) und Markets in Financial Instruments Directive (Mifid II) treten umfangreiche neue Vorschriften in Kraft, die einen erheblichen Einfluss auf die Versicherungsvermittlung haben werden. (jb)
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