Volksbanken: Weniger Filialen, höhere Gebühren

Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken stimmen ihre Kunden auf steigende Gebühren und ein weiter schrumpfendes Filialnetz ein. Eigenen Angaben zufolge sind die Institute jedoch bemüht, „Negativzinsen auf breiter Front zu vermeiden“.

Michael Bockelmann Genossenschaftsverband
Michael Bockelmann, Präsident des Genossenschaftsverbands: „Die Banken tun alles, um Negativzinsen auf breiter Front zu vermeiden.“

Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland müssen mit weiter steigende Gebühren rechnen. „Bankdienstleistungen sind nicht kostenlos – die Verbraucher verstehen und akzeptieren das auch“, sagte der Präsident des Genossenschaftsverbandes, Michael Bockelmann, am Freitag in Frankfurt.

Zangengriff von Zinstief und steigenden Kosten

Vor allem kleinere Häuser befänden sich „im Zangengriff sinkender Erträge durch die Niedrigzinsphase und steigender Kosten durch die Regulierung“, begründete Bockelmann. Gebühren für Girokonto, Zahlungsverkehr und Wertpapiergeschäft seien bei der Mehrheit der Institute im Verbandsgebiet bereits Usus.

Der Genossenschaftsverband vertritt Institute in allen Bundesländern – mit Ausnahme von Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die vereinbarte Fusion mit dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband (RWGV/Münster) soll im April rückwirkend zum Jahresbeginn 2017 abschließend besiegelt werden.

Keine „Negativzinsen auf breiter Front“

Strafzinsen für das Gros der Privatkunden drohen nach Einschätzung von Bockelmann nach wie vor nicht: „Die Banken tun alles, um Negativzinsen auf breiter Front zu vermeiden.“

Etliche Banken geben die Strafzinsen, die die Europäische Zentralbank (EZB) von ihnen für geparktes Geld verlangt, bereits weiter – zumeist an Großkunden, in Einzelfällen aber auch an vermögende Privatkunden.

Seite zwei: Schrumpfendes Filialnetz

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