Die Bundesbank sieht zögerliche Brexit-Vorbereitungen einiger Banken mit Sorge. Ein Scheitern der Verhandlungen zwischen Brüssel und London über die Modalitäten des britischen EU-Austritts und damit ein harter Brexit seien durchaus möglich.
Das sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling laut Redetext am Mittwochabend in Frankfurt beim Jahresempfang des Verbandes der Auslandsbanken.
„Aus diesen Gründen beunruhigt es uns Bankenaufseher sehr, dass einige Banken in ihren Anstrengungen nachgelassen haben, rechtzeitig zum März 2019 eine lizenzierte und funktionsfähige Einheit in der EU beziehungsweise im Vereinigten Königreich zu bilden.“
Institute, die ihr Geschäft aus London abziehen, müssten sich darauf vorbereiten, am 29. März 2019 voll operative Einheiten an anderen Standorten vorzuhalten.
Banken müssen für harten Brexit vorsorgen
Knapp 20 Banken – hauptsächlich US-amerikanische und japanische Häuser – sowie andere Finanzdienstleister haben sich entschieden, ihr Geschäft in Deutschland auf- beziehungsweise auszubauen – überwiegend in Frankfurt.
Wer sich nicht vorbereite, dürfe nicht auf Nachsicht der Aufseher hoffen, betonte Wuermeling: „Wir erwarten von allen Häusern, dass sie für einen harten Brexit vorsorgen. Und deshalb ist mein dringender Appell an alle Institute: Bereiten Sie sich so vor, dass der Geschäftsbetrieb auch nach einem harten Brexit zum 29. März 2019 weiterlaufen kann.“
Der Bundesbank-Vorstand mahnte: „Wer seinen Antrag erst nach Ende des aktuellen Quartals einreicht, dessen Chancen auf einen rechtzeitigen Abschluss des Lizenzierungsverfahrens sinken beträchtlich.“ (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock
Mehr Beiträge zum Thema Brexit: