Die Deutsche Bank hat erneute Spekulationen über ein Zusammengehen mit der Commerzbank heruntergespielt. „Unser Aufsichtsratsvorsitzender wird ständig auf dieses Thema angesprochen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank am Freitag.
„Seine Antwort ist immer die gleiche: ‚Alle Pro- und Kontraargumente können in Analystenberichten und den Medien nachgelesen werden. Was also denken Sie?‘. Er sieht keinen Grund, dieses Thema aktiv anzusprechen.“ Die Commerzbank wollte sich nicht äußern.
Nach Medienberichten vom Donnerstagabend soll Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner in den vergangenen Monaten mit Investoren und Regierungsvertretern über eine Fusion mit der Commerzbank gesprochen haben.
Formelle Gespräche zwischen den beiden Banken gebe es derzeit aber nicht. Den Kurs der seit Wochen unter Druck stehenden Aktien der beiden Großbanken beflügelten die Fusionsphantasien nicht. In den ersten Handelsminuten am Freitag gaben die Papiere sogar nach.
Konzernumbau spricht gegen schnelle Entscheidung
Spekulationen über ein Zusammengehen der beiden Institute gibt es immer wieder, hochgekocht waren sie zuletzt im Sommer 2016.
Neue Nahrung hatte die Idee bekommen, nachdem der US-Finanzinvestor Cerberus im vergangenen Jahr zuerst Anteile der teilverstaatlichten Commerzbank erwarb und dann auch bei der Deutschen Bank einstieg.
Es gibt durchaus Argumente für eine Fusion – zum Beispiel die Möglichkeit, in einer größeren Einheit auf Dauer die Kosten zu senken. Doch derzeit stecken beide Institute in einem tiefgreifenden Konzernumbau, was gegen schnelle Entscheidungen in dieser Richtung spricht.
Der Druck auf Deutschlands Banken könnte sich jedoch noch erhöhen: Anfang der Woche kursierten Berichte, die italienische Unicredit und die französische Société Générale erwögen eine Fusion. (dpa-AFX)
Foto: Commerzbank
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