Deutsche Bank überweist 28 Milliarden Euro aus Versehen

Bei der Deutschen Bank knirscht es derzeit nicht nur in der Vorstandsetage. Im täglichen Geschäft hat das größte deutsche Geldhaus vor Ostern aus Versehen 28 Milliarden Euro überwiesen, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag in Frankfurt bestätigte – das ist mehr als die gesamte Bank derzeit an der Börse wert ist.

Der peinliche Überweisungsfehler hat für die Deutsche Bank ein Nachspiel.

Das Geld ging auf ein Konto der Deutschen Bank bei der Terminbörse Eurex und nicht an einen Kunden. Ursprünglich sollte eine weit geringere Summe auf das Konto fließen; die genaue Hohe nannte der Sprecher nicht.

Ein Schaden sei nicht entstanden, da die Buchung nach wenigen Minuten rückgängig gemacht worden sei. Man habe die Gründe für den Fehler überprüft und Schritte eingeleitet, um zu vermeiden, dass so etwas noch einmal passiere. Der Fehler ereignete sich in den letzten Tagen, in denen Vorstandschef John Cryan im Amt war. Vor knapp zwei Wochen wurde Cryan durch einen der beiden Vizechefs, Christian Sewing, ersetzt.

Fragenkatalog an Bank geschickt

Der peinliche Überweisungsfehler hat dem „Handelsblatt“ zufolge ein Nachspiel. Die europäischen Bankenaufseher hätten einen Fragenkatalog an die Bank geschickt, berichtete die Zeitung am Freitagabend unter Berufung auf Finanzkreise.

Die Aufseher hätten diverse Fragen zu der Panne gestellt, etwa warum die Sicherheitskontrollen nicht funktioniert hätten, warum es kein Vier-Augen-Prinzip und zusätzliche Genehmigungen der Zahlung gegeben hätte. Auch sollen sich die Aufseher erkundigt haben, wie die Bank Ähnliches in Zukunft verhindern will. Die EZB habe das nicht kommentieren wollen. (dpa-AFX)

Foto: Picture Alliance

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