Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) tritt nach einem starken ersten Halbjahr auf die Euphoriebremse. Konzernchef Andreas Arndt rechnet mit einem steigenden Wettbewerbsdruck, der auf die Profitabilität im Neugeschäft drückt.
„Mit Blick auf die erwartete Entwicklung der gewerblichen Immobilienfinanzierungsmärkte bleiben wir vorsichtig“, sagte Arndt bei der Vorlage der detaillierten Zahlen für das erste Halbjahr am Montag.
Die Bank bleibe bei den Erwartungen für das Zinsergebnis, den Verwaltungsaufwand und den Risikokosten bei ihren bisherigen, konservativen Annahmen.
Die Aktie gab zu Handelsbeginn deutlich nach, was aber vor allem auf die Schwäche des Sektors infolge der Türkei-Krise zurückzuführen ist. Für die Bank sei dies kein Problem, da sie weder ein direktes Lira- noch ein Länderrisiko hat, so Arndt bei einer Telefonkonferenz.
Operatives Geschäft treibt Gewinnprognose hoch
Insgesamt betrachtet er die Entwicklung dort aber natürlich gespannt – vor allem die Auswirkungen auf andere umgrenzende Länder und die möglichen Folgen für die gesamte Wirtschaft müsse man genau im Blick haben.
Die PBB hatte Anfang Juli bereits die Eckdaten für die ersten sechs Monate vorgelegt und dabei auch die Prognose für den Gewinn vor Steuern im laufende Jahr um 25 Millionen auf 175 bis 195 (2017: 204) Millionen Euro erhöht.
Grund dafür war ein gutes operatives Geschäft sowie ein Sondereffekt durch einen nachträglichen Anspruch aus der Abwicklung der österreichischen Skandalbank Heta, von der die PBB Schuldtitel in dreistelliger Millionenhöhe gehalten hatte.
Weniger Neugeschäft als im letzten Jahr
In den ersten sechs Monaten steigerte die Bank den Gewinn vor Steuern um 18 Prozent auf 122 Millionen Euro. Das Ergebnis fiel damit um zwei Millionen Euro höher aus als noch Anfang Juli angekündigt.
Unter dem Strich stand ein Ergebnis von 99 Millionen Euro und damit 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erträge legten dank eines deutlich höheren Ergebnisses im Zinsgeschäft um vier Prozent auf 232 Millionen Euro zu.
Beim Neugeschäft rechnet Arndt im laufenden Jahr weiterhin mit einem Wert zwischen 10 und 11 Milliarden Euro – und damit etwas weniger als 2017. Die Bank hält sich im Zweifel bei Neugeschäft weiter zurück, wenn es nicht profitabel genug oder zu risikoreich ist.
Seite zwei: „Qualität weiter vor Quantität“