Zehn Jahre nach der Teilverstaatlichung der Commerzbank fordern Politiker und Ökonomen immer vehementer einen Ausstieg des Staates. Dem Frankfurter Bankenprofessor Martin Faust zufolge wäre ein solcher Rückzug ein wichtiges Signal.
„Der Bund hätte sich schon vor vier oder fünf Jahren wieder zurückziehen sollen als sich zeigte, dass sich die Commerzbank nach der Krise relativ gut entwickelt“, meint Faust.
„Es fehlt aber bis heute eine Exitstrategie – auch weil insgesamt nicht klar ist, wohin sich die deutsche Bankenwirtschaft entwickelt.“
Erste Beteiligung des Bundes an Privatbank
Die Übernahme der kriselnden Dresdner Bank mitten in der Finanzkrise hatte die Commerzbank zum Rettungsfall gemacht. Der Staat bewahrte das Institut mit Steuermilliarden vor dem Kollaps.
Im November 2008 flossen zunächst 8,2 Milliarden Euro als stille Einlage. Am 8. Januar 2009 gab es weitere 10 Milliarden Euro aus dem staatlichen Bankenrettungsfonds.
Im Gegenzug wurde der Bund mit 25 Prozent plus einer Aktie größter Anteilseigner der damals zweitgrößten deutschen Bank – es war die erste direkte Beteiligung des Bundes an einer großen Privatbank in Deutschland.
Seite zwei: Einstieg hatte stabilisierende Wirkung