Der Konflikt heizt sich auf: Die Auseinandersetzung zwischen dem Zahlungsabwickler Wirecard und der kritisch über das Unternehmen berichtenden Londoner „Financial Times (FT)“ nimmt weiter an Schärfe zu.
In Reaktion auf einen weiteren Bericht der Zeitung warf der Dax-Konzern dem Blatt am Freitag vor, Informationen „absichtlich falsch zitiert“ zu haben, „um Tatsache und Fiktion weiter zu verzerren“.
Das Unternehmen hatte am Donnerstag am Landgericht München Klage gegen das Blatt und den maßgeblichen Autor der kritischen Berichte aus den Vorwochen eingereicht. Der Vorwurf lautet auf wiederholt falsche Darstellung von „vertraulichen Informationen und Betriebsgeheimnissen“.
Der Zahlungsdienstleister macht laut einem neuen Bericht der „FT“ unerwartet viel Geschäft über externe Bezahldienste. So habe das Dax-Unternehmen Anfang des vergangenen Jahres Umsätze von Geschäften mit Lizenzpartnern in Höhe von 931 Millionen Euro eingeplant, wie die „FT“ am Freitag berichtete.
Lokale Institute und Dienstleister
Das sei rund die Hälfte des für 2018 anvisierten Erlöses gewesen. Letztlich machte der Konzern im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro Umsatz. Das Unternehmen bestreitet nicht, dass Geschäfte über externe Partner zum Geschäftsmodell gehören.
Mehr als 50 Prozent des Transaktionsvolumens von Wirecard stamme aus Regionen „wie den USA, Lateinamerika und Asien, in denen das Unternehmen derzeit keine eigenen Acquiring- oder Issuing-Lizenzen besitzt, sondern mit Partnern wie lokalen Finanzinstituten und Dienstleistern zusammenarbeitet“, hieß es vom Unternehmen.
Acquiring und Issuing bezeichnet im Geschäft von Zahlungsabwicklungen die Ausgabe und Akzeptanz von elektronischen Zahlungslösungen wie etwa Online-Kreditkarten und mobilem Bezahlen.
Seite zwei: „Merkwürdige“ Partnerfirmen