Der unter Druck stehende Zahlungsabwickler Wirecard sieht die Vorwürfe zu seinen Geschäften in Singapur als unbegründet an. Seit Mai 2018 gebe es eine Untersuchung dazu, die kurz vor dem Abschluss stehe, teilte Wirecard am Montag mit.
Bisher habe weder die interne Compliance-Abteilung von Wirecard, noch die vom Konzern beauftragte Anwaltskanzlei Rajah & Tann schlüssige Feststellungen für ein strafbares Fehlverhalten von Führungskräften oder Mitarbeitern des Unternehmens gefunden.
Nach Berichten in der „Financial Times“ (FT) über angebliche Unregelmäßigkeiten in Singapur war der Wirecard-Aktienkurs in der vergangenen Woche um rund 35 Prozent eingebrochen.
Mögliche Verstöße zwischen 2015 und 2018
Wirecard hat die Vorwürfe der „FT“ wiederholt als diffamierend und irreführend zurückgewiesen. Die Finanzaufsicht Bafin prüft den Fall routinemäßig auf Marktmanipulation – solche Kursturbulenzen sind vor allem bei Mitgliedern im Leitindex Dax höchst ungewöhnlich.
Am Montag kurz nach Börsenstart liegt die Aktie auf die Erklärung hin um sechs Prozent im Plus. Wirecard räumte ein, dass ein Mitarbeiter in Singapur im April 2018 Bedenken wegen angeblicher Handlungen eines anderen Mitarbeiters intern gemeldet habe.
Die Vorwürfe drehten sich um mögliche Regelverstöße im Bereich der Rechnungslegung für den Zeitraum 2015 bis 2018, hieß es vom Unternehmen.
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