Zukunftsentwürfe für eine Finanzwelt: „The Virtuous Future of Finance“

Zwei Megatrends, die in der Finanzbranche für tiefgreifende und dauerhafte Umwälzungen sorgen, standen gestern im Fokus einer exklusiven Fachkonferenz in Frankfurt unter dem Motto „The Virtuous Future of Finance“: Künstliche Intelligenz und eine nachhaltige Finanzwirtschaft.

Im Herzen der deutschen Bankenmetropole kamen über 75 Expert*innen aus Finanzen, Wirtschaft, Regulierung und Politik auf Einladung der CFA Society Germany, dem größten deutschen Berufsverband für Investment-Fachleute, zusammen, um das Zusammenwirken, aber auch die Konfliktlinien dieser beiden Trends zu diskutieren.

Besonders im ersten Teil des Nachmittags stand die Rolle, die der Finanzwirtschaft in der Bekämpfung des Klimawandels und Förderung einer nachhaltigeren Weltwirtschaft zukommt, im Fokus der Gespräche.

Finanzbranche nicht immun gegen Klimawandel

„Wir erleben gerade massive Verwerfungen: Die düstere Wolke des globalen Klimawandels wirft ihren Schatten auf eine Welt, die bereits mit geopolitischen Unruhen, digitaler Disruption und wirtschaftlicher Unsicherheit ringt.

Auch die Finanzbranche ist gegen diese Umwälzungen nicht immun“, erläuterte Susan Spinner, CFA, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der CFA Society Germany, den Anlass der Konferenz.

KI für besseres Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie

Führende Köpfe u.a. aus den Feldern FinTech, Philosophie, Ökonomie, Impact Investing und Asset Management teilten ihre Lösungsansätze und Visionen für eine Zukunft der Finanzwelt, in der technologischer Fortschritt, ethische Leitlinien und ökosoziale Ansprüche auch mit finanziellen Zielsetzungen in Einklang gebracht werden können.

Dazu gehörten u.a. Blockchain-Systeme für Klima-Investments, Big Data-Lösungen zur Auswertung von ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance), Impact Investment Strategien, sowie konkrete Praxiserfahrungen mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in Investmentgesellschaften und dem richtigen Zusammenspiel von Mensch und Maschine.

Radikale neue Denkweisen

Wirtschaftsphilosoph Anders Indset ermutigte die Anwesenden in seiner Abschlussrede, neue Wege zu gehen. Er betonte den Bedarf nach einer radikal neu gedachten Wirtschaft, die unter anderem durch Kooperation, Kollaboration und ethische Werte getragen wird. An das Publikum gewandt sagte er: „Niemand kann diesen Wandel besser vorantreiben, als Sie, die Investoren. Sie sind Gestalter des Wandels.“

„Es wäre leicht, in Anbetracht der enormen Herausforderungen unserer Zeit in Panik zu verfallen oder, noch schlimmer, in Apathie“, ergänzte Susan Spinner.

„Aber die Gespräche und Vorträge heute haben gezeigt, dass es Ansätze gibt, die aus der Verknüpfung von technologischer Innovation und nachhaltigem Anspruch neuen Wert schöpfen – und zwar sowohl im finanziellen als auch im gesellschaftlichen Sinn.“

Foto: Shutterstock

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