Frau Gilzer, Ihre erste größere Geldanlage – erinnern Sie sich?
Gilzer: Meine erste größere Geldanlage war der Kauf einer Eigentumswohnung in Berlin-Tiergarten. Dem ging natürlich erst einmal der Abschluss eines Bausparvertrags voraus. Meine Mutter war damals mit einem Mitarbeiter der Schwäbisch-Hall zusammen. Sie saß also an der Quelle und hat gute Konditionen bekommen. Dadurch hatte ich schon als Teenager meinen ersten Bausparvertrag. Nach zehn Jahren habe ich mir das Geld auszahlen lassen, das waren damals ungefähr 10.000 DM. Ich hätte sogar noch etwas mehr bekommen, wenn ich das Geld in einem Bauprojekt untergebracht hätte, aber das hatte ich damals noch nicht. Das Geld war ein warmer Segen, ich habe dann gleich wieder einen Bausparvertrag abgeschlossen. Irgendwann brauchte ich das Geld dann wirklich für einen Bau, für den Kauf meiner ersten Eigentumswohnung. Dabei habe ich festgestellt, dass ich für Immobilien ein ganz gutes Händchen habe.
Hat sich das rentiert?
Gilzer: Ich habe Immobilien immer für mich gekauft und selbst darin gewohnt. Ich bin ja gelernte Bauzeichnerin und konnte die Häuser immer so sanieren und einrichten, wie ich wollte. Ich habe auch ein Haus selbst entworfen und bauen lassen. Jetzt baue ich gerade ein Doppelhaus und ein Einfamilienhaus, die ich mit sehr gutem Gewinn verkauft habe. Die stehen auf einem riesengroßen Grundstück mit drei Baufeldern am Stadtrand Berlins direkt am Wasser, ein Haus baue ich dort auch für mich. Bei Immobilien habe ich irgendwie immer das Glück, Schnäppchen zu finden.
Wie suchen Sie die Objekte denn aus?
Gilzer: Es müssen Objekte sein, in die ich selbst einziehen würde. Viele Künstlerkollegen von mir haben ihr ganzes Geld verloren, als sie in irgendwelche Immobilien im Osten investiert haben. Und man sollte sich um Himmels Willen nicht an irgendwelche Bauträger wenden, die Riesenobjekte bauen, in denen man dann eine Wohnung kauft, die man nur als Kapitalanlage betrachtet. Sowas funktioniert nicht. Meistens ist die Wohnung dann doch nicht zu dem erhofften Preis vermietbar oder der Bauträger geht pleite. Das ist mir viel zu spekulativ.
Worin investieren Sie noch?
Gilzer: Ich bin total spießig, was Geldanlage betrifft. Ich gucke nie darauf, mit welcher Anlage ich das meiste Geld machen kann. Stattdessen ist Haptik für mich sehr wichtig. Die Geldanlage muss etwas sein, das ich sehen und anfassen kann. Das gilt neben Immobilien auch für Gold. Ich habe festgestellt, dass man bei einer Anlage in Gold nicht viel falsch machen kann. Außerdem habe ich ein eigenes Start-up gegründet und gemeinsam mit meinem Mann den „multishot“ entwickelt, einen „Saft to go“, der das Immunsystem stärkt. So ein Start-up ist ja auch eine Art von Investment, man braucht dabei einen langen Atem.
Das Gespräch führte Kim Brodtmann, Cash.