Dubai-Fonds: Millionen in den Wüstensand gesetzt

Drei Fragen an Anlegeranwalt und Dubai-Fonds-Experte Jens-Peter Gieschen von der Bremer Kanzlei KWAG:

Jens-Peter Gieschen, KWAG
Jens-Peter Gieschen, KWAG

cash-online: Wie schlimm ist es um die Investments von Anlegern geschlossener Dubai-Fonds bestellt?

Gieschen: Wer jetzt noch investiert ist, wird auf absehbare Zeit keine Ausschüttungen erhalten und muss damit rechnen, dass die Fondsgesellschaften „Nachschüsse“ zur Abwendung einer Insolvenz anfordern werden.

cash-online: Ist die Gefahr von Totalverlusten real?

Gieschen: Ja, zur Zeit ist ein Totalverlust wahrscheinlicher als eine kurzfristige Erholung. Viele Fonds haben ja schon im letzten Jahr die versprochenen Renditen nicht erreicht oder Ausschüttungen gleich ganz eingestellt. Es ist kaum erkennbar, wie hier „Restrukturierungsmaßnahmen“ greifen sollen. Die Probleme sind systemimmanent und können auf Fondsebene überhaupt nicht gelöst werden.

cash-online: Bei welchen Anbietern ist die Lage besonders kritisch?

Gieschen: Insbesondere Fonds, die nur mit Kaufoptionen gehandelt haben – dem sogenannten „Flipping“  – werden sich nicht wieder erholen. Dieser Markt ist schlicht zusammengebrochen. Bei allen anderen kommt es auf die Vertragspartner an, ob hier zumindest noch ein Teil der Anlegergelder gesichert werden können.

Fotos: Mathias Ohanian, KWAG

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