Der Hamburger Initiator HCI Capital bietet ab Januar 2010 die Beteiligung an dem Fonds Wohnkonzepte Hamburg an, der rund 53,7 Millionen Euro in Wohnimmobilienneubauten in der Hansestadt investieren will. Der Fremdkapitalanteil in Höhe von 33 Millionen Euro soll über ein Förderprogramm der Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt und der Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau bestritten werden.
Anders als die lokalen Wettbewerber Engel & Völkers Capital oder König & Cie., die neben zahlreichen anderen Emissionshäusern ebenfalls Wohnimmobilienfonds anbieten, will HCI ausschließlich Neubauten erwerben und hält die Rahmenbedingungen für das Vorhaben in Hamburg für besonders günstig: Nach Berechnungen der Immobilienexperten des Pestel Instituts werde die Einwohnerzahl der Metropole von derzeit 1,77 Millionen Einwohner auf 1,86 Millionen im Jahr 2025 steigen. Im gleichen Zeitraum sei mit einem Anstieg der Privathaushalte von heute 930.000 auf dann eine Million zu rechnen und die Einwohnerzahl je Haushalt auf rund 1,86 zurückgehen. In der „Singlestadt“ Hamburg liegt nach Einschätzung der Immobilienexperten die Leerstandsquote bei Mietwohnungen schon jetzt bei lediglich rund einem Prozent, wobei darin bereits der „gewollte Leerstand“ enthalten ist.
Die Nachfragesituation nach Neubauten bewerten die Fondskonzeptionäre der HCI angesichts einer geringen Bautätigkeit im Segment der Wohnimmobilien und dem alten, auch energetisch nicht auf dem neuesten Stand befindlichen Bestand als positiv: Rund die Hälfte der Wohngebäude seien zwischen 1950 und 1970 errichtet worden.
Dementsprechend sieht die Investitionsstrategie des Initiators vor, schwerpunktmäßig in neue Wohnanlagen mit 80-150 Wohneinheiten pro Objekt und Wohnungen zwischen 50 und 90 Quadratmeter zu investieren, deren Erstellungskosten bei durchschnittlich 2.200 Euro pro Quadratmeter liegen.
Ferner ist vorgesehen, dass die Fondsgesellschaft die Objekte erst vom Projektentwickler übernimmt, wenn sie fertiggestellt und vollständig vermietet sind und zudem die staatliche Förderung sichergestellt ist. Aufgrund der Gestaltung von Kaufpreis und Mietzins kommen als Standorte beispielsweise Stadtteile wie Wandsbek, Lurup oder Bergedorf in Betracht.
Das Blind-Pool-Konzept sieht vor, rund 53,7 Millionen Euro zu investieren, wobei der Anteil von 20,75 Millionen Euro von Anlegern kommen soll. Die Besonderheit: Statt das Fremdkapital wie üblich ein Bankdarlehen abzudecken, wird HCI von dem Förderangebot der Stadt Hamburg Gebrauch machen: Die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt gewährt ein Darlehen zu jährlich 1,2 Prozent anfänglich über 15 Jahre. Daneben wird der Initiator einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu einem Zinssatz von unter drei Prozent jährlich in Anspruch nehmen, der für die kommenden zehn Jahre festgeschrieben ist.
Die Inanspruchnahme des Förderprogramms ist an die Bedingung geknüpft, dass die Miete anfänglich bei maximal 5,70 Euro pro Quadratmeter liegen soll und lediglich alle drei Jahre um 0,20 Euro pro Quadratmeter angehoben werden darf.
Eine weitere Besonderheit des HCI-Konzepts: Die Fondsgesellschaft wird in den ersten zehn Jahren keine Ausschüttungen an die Kommanditisten vornehmen, sondern das Kapital ausschließlich zur Reinvestition und Tilgung nutzen. Ab dem Jahr 2020 soll der Anleger dann jährlich Ausschüttungen von rund sechs Prozent der Einlage erhalten. Bis zum Ablauf der geplanten Fondslaufzeit im Jahr 2026 sollen die Anleger rund 218 Prozent, einschließlich des Verkaufserlöses, des eingesetzten Kapitals zurückerhalten. Eine Beteiligung ist in Form eines Einmalbetrags in Höhe von 10.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio oder als via Ansparbetrag möglich.
„Wohnkonzepte Hamburg ist ein Fonds von Hamburgern mit Hamburger Partnern für Hamburger“, beschreibt Matthias Voss Geschäftsführer der HCI Immobilien Consult GmbH, das Konzept. (af)