Cash.: Bleiben Sie im Bereich Flugzeugfonds Ihrem Fokus auf Frachtflieger treu?
Hermuth: Wir sind mit unserer Alleinstellung sehr glücklich. Mit der Boeing 777 haben wir nicht nur das Top-Flugzeug in diesem Bereich, sondern mit AeroLogic als Tochter von Deutscher Post und Lufthansa Cargo einen Top-Mieter, was in der heutigen Zeit nicht ganz unwichtig ist. Sicher – Frachtflieger wirken von vornherein nicht gleich sexy, aber es zählt die Qualität und die Einzigartigkeit der Maschine, die Bonität des Leasingnehmers und letztlich der Markt, der – wenn es auch im letzten Jahr schwieriger war – im ersten Quartal wieder deutlich zugelegt hat. Die IATA prognostiziert in ihren jüngsten Zahlen für dieses Jahr Passagiersteigerungsraten von 7,1 Prozent, im Frachtbereich aber von 18,5 Prozent. Die Wachstumsstory dort ist wieder intakt.
Cash.: Allerdings gestaltete sich der Vertrieb in der Krise durchaus schwierig…
Hermuth: Wir haben sicher kein Produkt, das sich innerhalb weniger Wochen platzieren lässt, aber eines, das kontinuierliche Umsätze erzielt. Und wir verfügen über eine Produktpipeline, die sicherlich noch bis nächstes Jahr reichen wird.
Cash.: Wann kommen die Flugzeugfonds?
Hermuth: Wir haben momentan noch einen Fonds in der Platzierung. Im Juli wird es eine weitere Emission geben. Die Flieger sind ausgeliefert und zwischenfinanziert. Im zweiten Halbjahr emittieren wir dann den letzten Fonds der Reihe.
Cash.: Im Containerbereich hatten Sie die Platzierung des letzten Fonds unterbrochen.
Hermuth: Wie sich die Situation derzeit darstellt, werden wir den Fonds definitiv in diesem Jahr wieder in den Vertrieb geben, denn dieses Containerportfolio hat sich als extrem stabil erwiesen. Die Performance lässt sich belegen und damit auch, dass der Fonds funktioniert. Im letzten Jahr haben wir das Eigenkapital zwischenfinanziert. Das ließ sich problemlos darstellen und war bedienbar durch die erzielten Leasingraten. Heute lautet die Story, in einen wieder anziehenden Markt einzusteigen. Das gilt weit mehr für Container als für Schiffe. Denn der große Unterschied ist, dass fast eineinhalb Jahre keine Container gebaut wurden, das Angebot also entsprechend niedrig ist. Insofern wird der Containerfonds in diesen Wochen wieder ein Thema werden.
Cash.: Wird der Indienfonds im Immobilienbereich noch immer platziert?
Hermuth: Wir haben den Fonds zwar nicht vom Markt genommen, den Vertrieb aber faktisch ausgesetzt. Wir führen keine größeren Marketingmaßnahmen durch, solange die Story und die gesamte Volatilität des Marktes noch nicht so aussieht, wie es wünschenswert wäre. Allerdings ist alles durchfinanziert. Positiv ist, dass unsere indischen Partner vor Ort bei den jetzigen günstigen Preisen einsteigen und die Mittel, die bis jetzt platziert sind, auf dem heutigen Marktniveau investieren. Insofern haben wir da keinen Investitionsdruck, sondern wir sehen eher die Chancen, die sich beginnend mit dem letzten Jahr ergeben. Wenn sich die Situation stabilisiert hat, werden wir wieder aktiver.