Cash.: Wird sich das Produktangebot grundsätzlich verändern?
Teichert: Die Stückzahl der Fonds wird kleiner werden. Die Due Diligence und die Verhandlungen mit Partnern sind so komplex geworden, dass die Konzeption einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das Volumen der Fonds wird im Gegenzug zunehmen. Dabei muss natürlich auch die Risikosensibilität steigen. Emissionshäuser müssen sich also auf weniger Projekte noch intensiver konzentrieren. Dadurch kann es zu Schwankungen in den Platzierungszahlen kommen, wenn ein Großprojekt letztlich doch nicht an den Publikumsmarkt geht.
Cash.: Was planen Sie im kommenden Jahr im Immobilienbereich?
Teichert: Vorsichtig ausgedrückt sehen wir im Immobilienbereich momentan eine galoppierende Preissteigerung. Die Preise sind oft am Anschlag, was auch einer der Gründe ist, warum jetzt weniger Fonds an den Markt gekommen sind. Es ist schwerer geworden, passende Core-Objekte zu finden. Wir werden im Frühjahr das Hochschulportfolio mit Objekten in Bamberg und Coburg bringen, zudem ist sicher, dass wir mit Motel One-Fonds weitermachen. Ansonsten gucken wir uns natürlich auch ganz normale, brave Objekte an, bleiben unseren Märkten Deutschland und Niederlande aber treu.
Cash.: Wie sind Ihre Erwartungen an das kommende Jahr mit Blick auf die gesamte Branche?
Teichert: Es wird noch ein mühsames Jahr 2011. Das Anlegervertrauen ist auch noch nicht vollkommen zurück. Die Wette, dass wir wirtschaftlich nur noch rosige Zeiten vor uns haben, möchte ich auch nicht eingehen. Da könnten uns Irland, Portugal oder Spanien durchaus noch in die Parade fahren.
Interview: Thomas Eilrich
Foto: Lloyd Fonds