Cash.: Wie läuft Ihr europäisches Vertriebsgeschäft derzeit im Vergleich zu Deutschland?
Knoll: Wir haben den deutschen Markt in den letzten Jahren aufgrund des stark anziehenden internationalen Geschäftes vernachlässigt. Es fehlten uns einfach die Kapazitäten. Aus diesem Grund erwirtschaften wir den größeren Teil des Neugeschäftes außerhalb von Deutschland. Wir sehen jedoch weiterhin den hiesigen Markt als sehr interessant an und haben uns deshalb personell verstärkt.
Cash.: Sie spielen darauf an, dass sich Fairvesta im Vertrieb mit Oliver Kuhlmann neu aufgestellt hat.
Knoll: Absolut richtig. Deutschland ist der wichtigste und wachstumsstärkste Markt in Europa. Ihm wird sich Kuhlmann mit all seinen Erfahrungen, seinem Wissen und seinem vorhandenen Netzwerk widmen. Wir gehen davon aus, dass wir mit unseren Produkten hier deutliche Zuwächse erzielen werden.
Cash.: Haben Sie aufgrund des erweiterten geschäftlichen Spektrums auch auch im Bereich Immobilienexpertise personell weiter aufgestockt?
Knoll: Wir stellen permanent Immobilienexperten für den Ein- und Verkauf sowie für Immobilienbewertungen, Facility Management und so weiter ein. Fairvesta wuchs in den letzten Jahren kontinuierlich an. Mittlerweise arbeiten 35 Menschen alleine von Tübingen aus. Eine wichtige Aufgabe, die Herr Kuhlmann zu erfüllen hat, ist aber auch, mich in vertrieblichen Fragen zu entlasten. Ich möchte mich künftig wieder deutlich mehr dem Immobiliengeschäft widmen.
Cash.: Wie stehen Sie den aktuellen Regulierungsbestrebungen für geschlossene Fonds gegenüber?
Knoll: Sehr positiv. Wie Sie an unserer Schweizer Vermögensverwaltung sehen, sind wir einer der wenigen, wenn nicht gar der einzige Initiator, der in der Schweiz legal Fondsanteile verkaufen kann. So sind wir auch in Deutschland und den angrenzen Ländern, in denen wir vertrieblich aktiv sind, immer auf neue gesetzliche Vorgaben vorbereitet. Wir halten eine Regulierung für sinnvoll, wenn es dadurch gelingt, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Cash.: Hält das Interesse an der Immobilie als Anlageform an?
Knoll: Ausschließlich Immobilien bieten als Kapitalanlage Inflationsschutz, Sicherheit und vernünftige Renditen. Die gut gemanagte Immobilie wird der Aktie oder dem Wertpapier weiter den Rang ablaufen.
Cash: Was sind Ihre Ziele für 2010?
Knoll: Wir wollen die Platzierungshürde 100 Millionen Euro Eigenkapital deutlich übertreffen und das Netzwerk an Lizenznehmern in Deutschland sowie einigen angrenzenden Ländern ausweiten.
Interview: Thomas Eilrich
Fotos: Fairvesta, Shutterstock