Sie hat Mitte Januar einigen Wirbel verursacht: Die Studie zur Tüv-geprüften Finanzberatung. Jetzt haben Tüv Nord und die Auftraggeber der Studie, die DVR Versicherungs- und Rentenberater AG, die Vers Versicherungsberater-Gesellschaft mbh sowie die Technische Überwachungsgemeinschaft (Tüg), mittels Mediator eine außergerichtliche Einigung erzielt.
Ergebnis: Zum einen unternimmt Tüv Nord keine rechtlichen Schritte gegen die Auftraggeber, zum anderen wird die Studie nicht mehr vertrieben, von der Schätzungen zufolge mehrere hundert im Umlauf sind.
Tüv-Nord Cert-Geschäftsführer Ulf Theike räumte am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Berlin gegenüber Journalisten ein, dass Fehler gemacht worden seien, die mittlerweile aber vom Tisch seien. Der Prüfkatalog zum Zertifizierungsverfahren „geprüfte Fondsplausibilität“ sei bereits überarbeitet und werde dem neu gegründeten Expertenbeirat zur Überprüfung und Freigabe vorgelegt. Der Blick gehe jetzt nach vorne und man suche den Dialog mit der Branche im Sinne des Verbraucherschutzes, so Theike weiter.
Hintergrund: Im Januar war eine Studie zur Tüv-geprüften Finanzberatung des Finanzmathematikers und Fachbuchautors Werner Siepe veröffentlicht worden. Siepe war von DVR, Vers und Tüg beauftragt worden, die Zertifizierungen von Banken, Versicherungen, Finanzdienstleistungen und Produkten durch die Tüv-Unternehmen unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis war ernüchternd. Tüv Nord wies in einer ersten Stellungnahme die Vorwürfe zurück, Tüv Süd bezeichnete die Studie unter anderem als „unseriösen Populismus“. (ks)
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Foto: Tüv Nord