Commerz Real kauft RWE-Tochter Amprion

Die Commerz Real, Fonds-Initiator der Commerzbank, schluckt gemeinsam mit einer Gruppe institutioneller Investoren die RWE-Stromnetz-Tochter Amprion. Über einen geschlossenen KG-Fonds erwirbt das Konsortium 74,9 Prozent an dem Übertragungsnetzbetreiber.

amprionBasis für den Kaufpreis sei eine Unternehmensbewertung von rund 1,3 Milliarden Euro, so die Commerz Real.

„Mit diesem Infrastrukturfonds erschließen wir unseren institutionellen Investoren eine neue Asset-Klasse. Die Transaktion ist in dieser Form und Größenordnung in Deutschland bisher beispiellos“, erklärt Commerz-Real-Vorstand Michael Bücker.

Erstmals sollen Profi-Anleger über eine solche Fondskonstruktion Zugriff auf die Zahlungsflüsse von Infrastrukturnetzen erhalten, so Bücker weiter.

Große Versicherer sitzen mit im Boot

Laut Commerz Real besitzt Amprion mit einer Länge von rund 11.000 Kilometern sowie etwa 160 Schalt- und Umspannanlagen zwischen Niedersachsen und der schweizerischen und österreichischen Grenze das längste Höchstspannungsnetz in Deutschland. Es verbinde die Kraftwerke mit den Verbrauchsschwerpunkten und sei gleichzeitig wichtiger Bestandteil des Übertragungsnetzes in Deutschland und Europa.

Das Investorenkonsortium setzt sich derzeit aus Gesellschaften der Munich-Re und Ergo-Gruppe, Swiss Life, Talanx sowie der ärztlichen Versorgungswerke aus Westfalen-Lippe und Brandenburg zusammen.

RWE plant, den Minderheitsanteil von 25,1 Prozent langfristig zu halten. Zudem verfügt der Energieriese im Rahmen des Käuferkonsortiums zunächst noch über einen Anteil von 10,8 Prozent. Auch die Commerz Real behält zu Beginn 13 Prozent in den eigenen Büchern.

Der RWE-Aufsichtsrat und die Kartellbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen. Man rechne mit einem Abschluss im dritten Quartal 2011, so die Commerz Real. Aufgrund der „hohen Komplexität“ und aus „Gründen der Vertraulichkeit“ solle die Transaktion nur mit einem sehr beschränkten Kreis von Anlegern auf den Weg gebracht werden. (hb)

Foto: Amprion

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