Die Gesellschafter MPC Capital und Döhle haben einen Poolvertrag für ihre Aktien am Hamburger Emissionshaus HCI Capital geschlossen und halten damit gemeinsam 51,3 Prozent der Stimmrechte. Die Bafin hat die Unternehmen davon befreit, den übrigen Aktionären ein Pflichtangebot zu unterbreiten, um den Sanierungsplan für HCI nicht zu gefährden.
Nach dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz muss bei Überschreiten der Schwelle von 30 Prozent, die als Kontrollmehrheit gewertet wird, ein Übernahmeangebot gemacht werden.
Dass die neuen Mehrheitseigner vom Pflichtangebot befreit wurden, begründet die Finanzaufsicht Bafin damit, dass bei HCI „bestandsgefährdende Risiken“ drohten, wenn es nicht zur „Umsetzung des modifizierten Sanierungskonzeptes“ käme. Teil dieses Konzepts ist die jüngst beschlossene Kapitalerhöhung um elf Millionen Euro, die maßgeblich von MPC und Döhle gestemmt werden muss, wenn die anderen Aktionäre nicht mitziehen.
Die Aufseher kamen zwar zu dem Schluss, dass sich das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit bei der Ende 2009 zwischenzeitlich in akute Liquiditätsnöte geratenen HCI bisher nicht verwirklicht habe. Damit es so bleibe, müsse das Sanierungskonzept, so die Bafin, im Interesse aller Aktionäre wie geplant, also unter Mitwirkung von MPC und Döhle, umgesetzt werden. (hb)
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