„Bei einem Investitionsprozess über zehn Jahre macht es keinen Sinn, sich heute auf eine Gewichtung festzulegen“, begründet Fickert. Auch auf den traditionellem Vorwurf der höheren Kosten, die der Dachfondsstruktur geschuldet sind, haben die Anbieter reagiert und ihre Produkte anders konzipiert als noch vor wenigen Jahren. Heute ist es üblich, dass der Initiator seine Provisionen und Gebühren, die er beim Erwerb der Fondsanteile erhält, in das eigene Produkt reinvestiert und damit eine doppelte Kostenstruktur vermeidet. Die DFH plant die Marke von 96 Prozent Investitionsquote auf Dachfondsebene zu knacken, BVT liegt bei 90, Wealth Cap bei 85 Prozent.
„Wir kommen mit 3,8 Prozent anfänglichen Weichkosten aus. Der Vertrieb wird komplett aus der Vergütung der Zielfonds bezahlt. Wenn ein Fonds bei Platzierung eine Vertriebsprovision zahlt, die er erst mit der Investition in den kommenden Jahren einnehmen kann, läuft er von Anfang an den Kosten hinterher “ erläutert Fickert.
Die Bedeutung der Portfoliofonds konnte im Zuge der Wirtschafts-, Finanz-, und Schuldenkrise kontinuierlich zulegen, nicht nur wegen der gestiegenen Zahl der Offerten und ihrer Anbieter seit 2008. Denn auch wer die Korrelationsberechnungen Markowitz‘ nicht nachvollziehen kann, versteht das Prinzip der Risikostreuung. Ausweislich der Cash.-Hitliste der Initiatoren 2010 haben die 109 ausgewerteten Emissionshäuser im vergangenen Jahr immerhin rund 128,8 Millionen Euro bei den Anlegern für ihre Portfoliofonds eingesammelt. Ein Plus um 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2009 und ein Trend der sich scheinbar fortsetzt:
Aus der neuesten Platzierungsstatistik des Initiatorenverbands VGF geht hervor, dass die 44 Mitgliedshäuser mit Portfoliofonds zwar nicht überragende aber immerhin stabile Umsätze generieren konnten. Zwischen Anfang Januar und Ende Oktober 2011 platzierten sie knapp 70 Millionen Euro in dem Segment. Die Produkte müssten sich dank plausibler Sales-Stories gut verkaufen lassen. Den Namen Markowitz jedenfalls dürften die meisten Anleger mittlerweile gehört haben. (af)
