Fidura Capital Consult hat für das zweite Quartal seinen vierten direkt investierenden Private-Equity-Fonds angekündigt. Im Gespräch mit Cash. macht Geschäftsführer Klaus Ragotzky deutlich, das Konzept der Vorgängerbeteiligungen beibehalten zu wollen.
Cash.: Wie beurteilen Sie das aktuelle Klima für die Emission von Private-Equity-Fonds?
Ragotzky: Verglichen mit anderen Segmenten im Markt der geschlossenen Fonds kann man das Klima noch als gut bezeichnen. Das zeigt auch die Entwicklung des insgesamt in diesem Bereich platzierten Eigenkapitals. In der aktuellen Marktlage profitieren die Spezialisten.
Cash.: Wie verlief das Jahr 2011 aus Ihrer Sicht?
Ragotzky: Sehr positiv. Für ein kleineres Haus wie das unsere sind rund 18 Millionen Euro Platzierungsvolumen eine stolze Leistung. Im Vorjahr waren es noch 14,7 Millionen. Zudem konnten wir mit dem, an den börsennotierten US-Halbleiterproduzenten Maxim Integrated Products erfolgten Verkauf des Zielunternehmens Sensordynamics, bei dem unsere ersten beiden Fonds Co-Investoren waren, einen großen Exit-Erfolg für unsere Anleger verbuchen. Der Veräußerungserlös wurde vollständig ausgeschüttet, so dass unsere Anleger – wenn sie, wie die große Mehrheit, den Absicherungsbaustein gewählt haben – zum Teil bereits heute 70 Prozent Ihrer Einlage erwirtschaftet haben.
Cash.: Nach dem Verkauf von Sensordynamics haben Sie derzeit noch drei Beteiligungsunternehmen im Portfolio. Sehen Sie damit eine ausreichende Risikostreuung gewährleistet?
Ragotzky: Auf jeden Fall. Wir verfolgen nun einmal keinen Gießkannenansatz. Sicherheit gewährleisten wir durch eine Vielzahl von Anforderungen an unsere Beteiligungen. Zum Einen müssen die Unternehmen einen „Proof of Concept“ vorlegen können. Das heißt, ihr Geschäft muss funktionieren, so dass bereits nennenswerte Erlöse erwirtschaftet werden. Darüber hinaus muss das Produkt innovativ und vor allem überein hohes Maß an Kopiersicherheit verfügen. Eine weitere Bedingung sind wachstumsstarke Zielmärkte. Die Produkte müssen auf einen echten Bedarf treffen. Entscheidend ist: wir gehen keine „Null-Eins-Investments“ ein, bei denen im Worst-Case-Szenario ein Totalverlustrisiko droht. Zusätzliche Sicherheit bieten unsere Beteiligungsverträge, die uns als Investor eine sehr privilegierte Position einräumen. Was die Risikostreuung betrifft, wollen wir uns in diesem Jahr zudem noch an zwei weiteren Unternehmen beteiligen. Wir befinden uns dort bereits in aussichtsreichen Gesprächen, allerdings braucht unser Prüfungsprozess seine Zeit.
Cash.: Was aber, wenn eines Ihrer Zielunternehmen nicht reüssiert oder gar in die Insolvenz gehen muss?
Ragotzky: Den Ausfall eines Zielunternehmens würden wir sowohl mit Blick auf eine weiter attraktive Rendite, als auch auf die Kommunikation mit Anlegern und Vertrieb verschmerzen können. Unser Ziel ist natürlich, kein Unternehmen abschreiben zu müssen. Entsprechend nah sind wir an unseren Zielinvestments dran. Dennoch würden wir ein Unternehmenskonzept, das sich im Nachhinein als erfolglos erweist sicher nicht weiter stützen, das heißt wir würden nicht schlechtem Geld gutes hinterherwerfen.
Seite 2: Ragotzky über den neuen Fonds, die Leistungsbilanz und Ratenspareinlagen