Dennoch ist es förderlich, das grüne Gewissen der Anleger ansprechen zu können. Gerade jährte sich der Jahrestag der verheerenden Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. Sie hat die Einschätzung von Kernkraftwerken radikal verändert. Erschütternde Bilder flimmerten über die Fernsehgeräte in Deutschlands Wohnzimmern und machen die Zuschauer offen für andere Technologien zur Energiegewinnung. Nachdem die Einspeisevergütungssätze für neue Solaranlagen in den etablierten Märkten Spanien, Italien und Deutschland radikal gekürzt wurden, mit denen sich die Renditen der letzten Jahre nicht mehr erzielen lassen, suchen die Initiatoren nach alternativen Assets.
Aquila Capital hat dieses Feld vor Jahren bestellt und kann jetzt die Ernte einfahren: Bereits im April 2012 will der Initiator mit einem neuen Publikumsfonds und einem Private Placement mit einem Eigenkapitalvolumen von insgesamt 40 Millionen Euro auf den Markt kommen, die sich jeweils an einem Portfolio aus fünf türkischen Wasserkraftwerken beteiligen. Die Anlagen leisten jeweils zwischen 3,5 und neun Megawatt und speisen ihre Gesamtleistung von 25 Megawatt bereits seit dem vergangenen Jahr ins Stromnetz ein. Mangels Blind-Pool-Charakters rechnet der Initiator mit einer regen Nachfrage, wie auch der Vertrieb bestätigt. Der Investitionsdurst privater und institutioneller Anleger in Wasserkraftanlagen wird nach Einschätzung von Aquila Capital auf absehbare Zeit nicht gestillt werden können.
Autor: Andreas Friedemann
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Grafiken: Shedlin Capital, Cash.