Hotels bleiben Nischen-Segment

Hotelinvestments in Deutschland haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. In den ersten neun Monaten 2013 wurden 1,1 Milliarden Euro in Hotelimmobilien investiert – eine Steigerung um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Bei geschlossenen Fonds hingegen stagniert der Hotelanteil seit Jahren. Dies meldet das Analysehaus Scope.

Das Reiseaufkommen in Europa soll bis 2020 um mehr als ein Drittel zunehmen.

Grund für das gestiegene Transaktionsvolumen: Laut UN-Welt-Tourismusorganisation soll das Reiseaufkommen in Europa von 2010 bis 2020 um mehr als ein Drittel zunehmen. Investmentvehikel setzen in unterschiedlichem Maß auf die Nutzungsart Hotel.

Steigender Hotelanteil bei offenen Fonds

In den Portfolios offener Immobilienfonds hat der Hotelanteil in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. 2011 lag der Anteil bei den 15 von Scope bewerteten aktiven Fonds bei 5,4 Prozent, 2012 bei 5,7 Prozent gemessen am Verkehrswert. Dies entspricht einem Volumen von 3,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2007 lag der Anteil nur bei 3,3 Prozent. Die Fonds mit den höchsten Hotelanteilen sind der „UniImmo: Deutschland“ mit 12,1 Prozent, der „WestInvest InterSelect“ mit 11,5 Prozent, der „UniInstitutional European Real Estate“ mit 9,5 Prozent und der „WestInvest ImmoValue“ mit 6,1 Prozent. Im Jahr 2012 kauften offene Immobilienfonds vier Hotels für rund 188 Millionen Euro ein, darunter zwei Projektentwicklungen in Amsterdam und Paris. Der größte Ankauf entfiel auf den „WestInvest InterSelect“, der für 103 Millionen Euro das InterContinental Hotel in Warschau erwarb.

Auch Immobilien-Spezialfonds haben das Hotelsegment für sich entdeckt. Seit 2007 wurden mindestens vier Fonds aufgelegt, die sich auf Hotelinvestments konzentrieren:
 Der „WestInvest Target Select Hotel“ mit vier Objekten, der „LB Hotel-Invest Deutschland I“ mit neun Objekten, der „Internos Hotel Immobilien Spezial Fonds“ mit vier Objekten und der „UII Hotel Nr. 1“ mit vier Objekten.

Nur zwei geschlossene Hotelfonds in der Platzierung

Bei geschlossenen Fonds spielt das Hotelsegment dagegen nur eine Nischenrolle. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Hotelfonds an allen Immobilienfonds nur bei zwei Prozent, in diesem Jahr sind es 2,3 Prozent – gemessen am emittierten Eigenkapital. Derzeit befinden sich zwei geschlossene Hotelimmobilienfonds in der Platzierung. Die Real I.S. AG hat Anfang 2013 mit dem „Bayernfonds Deutschland 25“ ein Hamburger Motel One auf den Markt gebracht, die IMMAC-Tochter DFV Deutsche Fondsvermögen AG bietet seit Ende 2012 eine Beteiligung am „Seehotel Am Kaiserstrand“ am Bodensee an. Ein Grund für das derzeit geringe Angebot an geschlossenen Hotelfonds ist nach Einschätzung von Scope die negative Performance prominenter Fonds, wie zum Beispiel das Adlon oder das Grand Hotel Heiligendamm. (kb)

Foto: Shutterstock

 

 

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