Die Bonner IVG Immobilien AG meldet auf Basis vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 erneut ein negatives Konzernergebnis in Höhe von – 98,7 Millionen Euro. Sonderaufwendungen für Projektentwicklungen aus den Jahren 2006 bis 2008 hätten die Bilanz erneut belastet.
Das bekommen die Aktionäre zu spüren, denn die Dividende für 2012 wurde gestrichen. Aber auch die Anleihengläubiger müssen sich in Geduld üben: Der Konzern setzt die Zinszahlung für die 400 Mio Euro schwere Hybridanleihe 2013 erneut aus. Noch im November letzten Jahres hatte die IVG ein nahezu ausgeglichenes Konzernergebnis in Aussicht gestellt. Das wäre ohne die Sonderbelastungen wohl auch erreicht worden. Die Liquidität des Unternehmens sei von den Sonderaufwendungen nicht betroffen.
Schatten der Vergangenheit
Einige in den Jahren 2006 bis 2008 angestoßene Projekte, die noch vermarktet werden müssen, seien weiterhin mit Risiken behaftet. Diese habe der Konzern im Schlussquartal verbucht, um mit einer bereinigten Bilanz in das neue Jahr zu starten, so die Mitteilung des Unternehmens. Unter anderem seien Abschreibungen bei der Bewertung des Büroprojekt Front Office in der Nähe von Paris vorgenommen worden, weil die erzielten Mietvertragsabschlüsse unter den Erwartungen blieben. Auch für mögliche weitere Belastungen aus einzelnen noch nicht abgeschlossenen Projektentwicklungen seien Rückstellungen gebildet worden.
„Das abweichend von der Prognose erneut deutlich negative Geschäftsergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Restrukturierung und der Konzernumbau von IVG zur integrierten Investment- und Asset Management-Plattform planmäßig verlaufen. In den letzten zwölf Monaten hat die IVG Plattform rund 965 Mllionen Euro Eigenkapital bei institutionellen und privaten Investoren eingesammelt 410 Millionen Euro über Clubdeals und Einzelmandate seine institutionelle Kundenbasis systematisch erweitert“, sagt der Sprecher des Vorstands der IVG Immobilien AG, Dr. Wolfgang Schäfers.
430 Millionen mit geschlossenen Fonds platziert
Das restliche Eigenkapital sei hauptsächlich für neue Fondsprodukte wie für den IVG Warschau Fonds, den IVG Garbe Logistik Fonds und im Privatgeschäft für den IVG EuroSelect 21 München eplatziert worden. Investiert hat die IVG im Berichtszeitraum für seine institutionellen Anleger nach eigenen Angaben insgesamt rund eine Milliarde Euro, darunter etwa Ankäufe des sogenannten Prime-Portfolios sowie der Erwerb von Core-Immobilien in Frankfurt und München. Das An- und Verkaufsvolumen von Immobilien- und Infrastrukturassets habe in den letzten zwölf Monaten 1,4 Milliarden Euro betragen bei einer Vermietungsleistung von annähernd 600.000 Quadratmetern. Für seine geschlossenen Immobilienfonds haben die Rheinländer eigenen Angaben zufolge gut 430 Millionen Euro Eigenkapital platziert. (af)
Foto: IVG Immobilien AG