Einen neuen Weg hat auch das Düsseldorfer Emissionshaus Voigt & Collegen eingeschlagen, das in der Vergangenheit vornehmlich großvolumige Solarfonds für Privatanleger üblicher Bauart aufgelegt hatte. Mittlerweile investieren die Rheinländer dagegen gemeinsam mit Versicherungsgesellschaften in ökologische Sachwerte wie Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke und das bereits zum zweiten Mal. Zunächst hatte der Initiator gemeinsam mit Swiss Life ein Vorsorgeprodukt als aufgeschobene Leibrente gegen Einmalzahlung entwickelt. Bei dem neuen Produkt Green Energy Pension Plus (GEPP) aus dem Hause Quantum Life handelt es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag ab 10.000 Euro. Der Versicherungsnehmer kann entscheiden, ob 50 oder 80 Prozent seiner Anlage in Ökokraftwerke investiert werden sollen. Der verbleibende Teil wird in Titel des Euro Stoxx 50 investiert.
„Die Idee dahinter ist bei beiden Versicherungslösungen identisch: Altersvorsorgeprodukte benötigen neben Sicherheit und Rendite vor allem Stabilität. Gerade Sachwerte bieten einen stabilisierenden Faktor gegen die Wertschwankungen von Aktien und die Ausfallrisiken bei Staats- und Unternehmensanleihen. Das anhaltend niedrige Zinsniveau macht es den Versicherungsgesellschaften zunehmend schwer, die einst zugesagten Garantien zu erwirtschaften,“ sagt Hermann Klughardt, Geschäftsführer bei Voigt & Collegen. „Das konjunkturunabhängige Ertragspotenzial einer Anlage zur Erzeugung erneuerbarer Energien ist da weitaus interessanter“, so Klughardt weiter.
Verbriefung à la Luxemburg
Als Kooperationspartner ist sein Emissionshaus für die Versicherer nicht nur wegen der Assetmanagement-Kompetenz attraktiv: Bereits 2010 hat Voigt & Collegen einen Sezialfonds in Form eines SICAV-SIF nach luxemburgischem Recht aufgelegt, bei dem Hauck & Aufhäuser als Depotbank fungiert. Ab einer Summe von 200.000 EURO ermöglicht dieser Fonds Investoren die Beteiligung an Solaranlagen. „Dieses Konzept wird von den Versicherern akzeptiert, weil die unterschiedlichen Regulierungsanforderungen zu großer Transparenz führen. Als Asset-Manager sind wir beispielsweise dazu verpflichtet, den Nettoinventarwert des Portfolios monatlich zu berechnen und regelmäßig zu veröffentlichen. Das verschafft uns einen Vertrauensvorsprung bei institutionellen Anlegern“, so Klughardt. Der Initiator Fondshaus Hamburg Immobilien tüftelt derzeit ebenfalls an einem Vorsorgeprodukt im Versicherungsmantel, allerdings auf Immobilienbasis.
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