Der Immobiliengesellschaft Vivacon AG, Köln, steht das Wasser offenbar bis zum Hals. Das Unternehmen befindet sich einer Pflichtmitteilung zufolge in einer akuten Liquiditätskrise und verhandelt mit Gläubigerbanken über Stundungsvereinbarungen und ein außergerichtliches Sanierungskonzept. Zudem sei die Verlängerung der in diesem Jahr fälligen Portfoliofinanzierungen das Ziel von Verhandlungen.
Vorstand und Ausichtsrat scheiden aus
Um Liquidität zu beschaffen ist laut Vivacon zudem der Verkauf von Immobilien und Beteiligungsvermögen vorgesehen. Auch die Reduzierung des Vorstands soll Kosten sparen: Der erst zu Jahresbeginn als ordentliches Mitglied eingesetzte Frank Zweigner scheidet aus. Daneben hat Aufsichtsratmitglied Erwin Walter Graebner sein Amt niedergelegt.
Unternehmenskurs bricht ein
Die Mitteilung zeigte ihre Börsenwirkung am gestrigen Pfingstmontag: Der Kurs des SDax-Unternehmens brach um rund 30 Prozent ein.
Aufgrund der aktuellen Situation hat die Vivacon einen Wechsel vom Prime Standard in den General Standard beantragt – dies bedeutet weniger strenge Transparenzauflagen für den Konzern. Infolgedessen entfalle die Quartalsberichterstattung nach Maßgabe der für dieses Segment anwendbaren Vorschriften.
Geschäftsbericht lässt auf sich warten
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Konzernabschlusses 2008 ist derweil ungewiss. Nach vorläufigen, untestierten Zahlen erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2008 einen Verlust in Höhe von 160 bis 170 Millionen Euro. (mo)