Cash.: Welche Produkttrends sehen Sie in der Immobilienfinanzierung?
Pfeiffenberger: Da ist einmal der Trend zu kleineren Summen, sowohl beim Bausparen als auch bei der reinen Finanzierung. Das liegt unter anderem daran, dass immer häufiger in die Erhaltung bestehender Bauten investiert wird, zum Beispiel um sie energetisch zu sanieren. Dafür sind geringere Mittel nötig. Von den kleineren Vertragssummen profitieren tendenziell die Anbieter, die bereits über industrialisierte Abwicklungsprozesse verfügen und die wegen ihrer Größe Skaleneffekte nutzen können. Einen zweiten Trend sehe ich darin, dass die Immobilie als Form der Altersvorsorge wichtiger wird. Das dürfte dem Thema Wohn-Riester in den kommenden Jahren einen Schub geben. Und schließlich sehe ich einen Trend zu Produkten, die das Zinsrisiko begrenzen und trotzdem die aktuell günstige Zinssituation nutzen. Hier sind variabel verzinste Darlehen mit Caps oder Forward-Darlehen zu nennen.
Cash.: Kann ein modifizierter Wohn-Riester, der ja im Koalitionsvertrag angekündigt wurde, dem Produkt zu mehr Akzeptanz verhelfen?
Pfeiffenberger: Ja. Jede Modifizierung, die zu weniger Bürokratie führt, wird die Akzeptanz erhöhen. Das kann man an den Verbesserungen sehen, die den anderen Riester-Varianten zum Durchbruch verholfen haben. Besonders attraktiv ist Wohn-Riester für Familien mit Kindern. Sie profitieren besonders stark von der staatlichen Förderung. Oft haben sie auch keine Alternative zur eigenen Immobilie, weil Mietobjekte für größere Familien fehlen oder nicht erschwinglich sind.
Cash.: Viele Experten halten die Energieeffizienz von Häusern für das entscheidende Branchenthema. Stimmen Sie zu?
Pfeiffenberger: Es ist in jedem Fall ein sehr wichtiges Thema. Viele Immobilienbesitzer wollen aktiv zum Klimaschutz beitragen. Dass dieser Wunsch ökonomische Konsequenzen hat, kann man am steigenden Anteil energiesparender Automobile erkennen. Die Käufer sind offenbar bereit, für Klimaschutz Geld auszugeben, wenn sie dafür nicht auf Wohnkomfort oder Fahrkomfort verzichten müssen. Energieeffizienz ist gleichzeitig aber auch ein Teilaspekt des Trends zur Investition in bestehende Bausubstanz. Hier sehe ich einen Zusammenhang zu seniorengerechten Umbauten, die in unserer alternden Gesellschaft ebenfalls an Bedeutung gewinnen.
Cash.: Wie wollen Sie die Qualität in der Baufinanzierungsberatung sicherstellen?
Pfeiffenberger: Für unsere Vertriebspartner haben wir 2007 die DSL-Bank-Akademie gegründet. Dort können Vertriebspartner und ihre Mitarbeiter berufsbegleitend öffentlich rechtlich anerkannte Berufsabschlüsse erwerben. Die Akademie bietet neben den gesetzlich geforderten Qualifikationen zahlreiche Fortbildungsangebote. Gerade bei der Baufinanzierung ist für uns hohe Beratungsqualität unerlässlich. Denn der Erwerb einer Immobilie ist für viele Menschen die wichtigste und folgenreichste finanzielle Entscheidung ihres Lebens. Die DSL Bank hat ein TÜV-geprüftes Qualitätsmanagementsystem eingeführt und ermöglicht auch ihren Partnern, sich vom TÜV zertifizieren zu lassen. Dadurch bekommen die Kunden bei Ihrer Immobilien-Finanzierung eine unabhängig geprüfte Beratungsqualität.
Interview: Thomas Eilrich
Foto: Postbank