Dominoeffekt: Axa friert Großanleger-Fonds ein

Domino

Axa Investment Managers Deutschland hat die Rücknahme von Anteilscheinen für ihren offenen Immobilienfonds (OIF) Axa Immosolutions, der sich an institutionelle Anleger richtet, mit Wirkung zum 26. Mai 2010 ausgesetzt. Damit ist bereits der vierte OIF im Zuge der im Schäuble-Ministerium diskutierten und öffentlich gewordenen Regulierungspläne für die Branche eingefroren worden.

Die Aussetzung bezieht sich lediglich auf die Rücknahme von Anteilscheinen und wird gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des Paragrafen 81 Investmentgesetz (InvG) in Verbindung mit Paragraf 12 Abs. 5 der allgemeinen Vertragsbedingungen des AXA Immosolutions zunächst auf drei Monate befristet.

Einer Unternehmensmitteilung zufolge erfolgt die Aussetzung der Rücknahme von Anteilscheinen aus Liquiditätsgründen und dient zum Schutz der bestehenden Anleger. Man reagiere mit dieser Maßnahme auch auf die jüngsten Entwicklungen im unmittelbaren Marktumfeld, das durch die aktuelle Diskussion über den an die Öffentlichkeit gelangten ersten internen Diskussionsentwurf des „Gesetzes zur Stärkung des Anlegerschutzes und Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes“ und damit über mögliche sich verändernde Rahmenbedingungen für OIFs beeinflusst wurde.

Der Immosolutions ist nach dem CS Euroreal, dem Kanam-Grundinvest und dem SEB Immoinvest bereits der vierte OIF, der seine Anteile einfriert und dies mit Kapitalflucht im Zuge der Regulierungspläne aus dem Bundesfinanzminsterium begründet.

Eigenen Angaben zufolge steuert der Immosolutions-Fonds seine Liquidität durch ein Warteliste- und Kapitalabrufverfahren und sieht daher konzeptionell eine geringere Liquiditätsquote vor. „Wir haben für den AXA Immosolutions innerhalb kurzer Zeit vergleichsweise hohe Ankündigungen zu Anteilscheinrückgaben von verschiedenen Anlegern verzeichnet“, begründet Achim Gräfen, Geschäftsführer von Axa Investment Managers Deutschland den Schritt.

Das Fondsmanagement betont indes, dass das Portfolio weiterhin aktiv verwaltet und die tägliche Anteilspreisermittlung fortgesetzt wird. „Wir sind überzeugt davon, dass die hohe Qualität des Portfolios durch diese Maßnahme nicht beeinträchtigt wird, sondern diese sichert“, so Gräfen. „Die Zeit der Suspendierung werden wir nutzen, um die Liquidität des Sondervermögens zu stabilisieren.“

Mit Stand 21. Mai 2010 weist der Axa Immosolutions eine Liquidität von 9,1 Proeznt auf, was rund 36,5 Millionen Euro entspricht. Die Fremdfinanzierungsquote beträgt zurzeit 15,3 Prozent. Würden die angekündigten Rückgaben ausgezahlt werden, würde die Liquidität nach Unternehmensangaben circa minus 2,5 Prozent betragen.

Angesichts des erhöhten Regulierungsdrucks, den das BMF auf die Branche ausübt, hat der BVI Bundesverband Investment und Asset Management neue Vorschläge unterbreitet. (te)

Foto: Shutterstock

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