Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) hat im Bundestag den ersten Bericht zur Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland vorgestellt, der dokumentiert, dass die Wohnraumversorgung in Deutschland zwar gut ist, allerdings starke regionale Unterschiede aufweist. Die Branchenverbände fordern indes mehr staatliche Förderung.
In den dynamischen Ballungsräumen wie München, Köln oder Stuttgart kann es dem Bericht zufolge zu Wohnungsengpässen kommen. Dies bestätige auch die aktuell vom Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung veröffentlichte Wohnungsmarktprognose 2025.
„Die Länder haben mit der sozialen Wohnraumförderung ein zielgenaues Instrument, um regionale Knappheiten zu beheben. Der Bund unterstützt die Länder dabei mit jährlich 518 Millionen Euro. Auch unsere KfW-Programme unterstützen den Wohnungsneubau. Jede dritte Neubauwohnung ist inzwischen mit KfW-Mitteln gefördert“, kommentiert Ramsauer.
Der Bericht zeichnet ein positives Bild einer solide aufgestellten deutschen Immobilienwirtschaft. Der Befund: Die Branche wirkt auf die Konjunktur stabilisierend – insbesondere wegen der in Deutschland üblichen konservativen Finanzierungspraxis. Daraus werde laut Ramsauer auch die Bedeutung der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft für Deutschland deutlich. Die Branche stehe für einen großen Teil der Investitionen und sichere Millionen von Arbeitsplätzen in diesem Land.
Gleichzeitig stehe sie allerdings vor großen Herausforderungen. „Wir wollen die Wohneigentumsquote deutlich erhöhen. Der Wohnungsbestand muss den Bedürfnissen älterer Menschen angepasst werden und energieeffizienter werden. Das werden wir auch zukünftig unterstützen. Mit den CO2-Gebäudesanierungsprogrammen und dem Programm Altersgerecht Umbauen fördern wir solche Investitionen mit Milliardenbeträgen“, so Ramsauer weiter.
Die sich unter anderem aus mehreren Branchen, Arbeitergeber- und Arbeitnehmerverbänden sowie Unternehmen rekrutierende Kampagne Impulse für den Wohnungsbau stimmt der Diagnose des Ministers grundsätzlich zu. Es sollte allerdings mehr geschehen, als das CO2-Gebäudesanierungsprogramm finanziell aufzustocken, um ausreichend energieeffizienten und altersgerechten Wohnraum bereitzustellen, so das Bündnis.
Den genannten Anforderungen könne die Wirtschaft nur gerecht werden, wenn die Politik den entsprechenden Rahmen setze. Dazu gehörten eine Verbesserung der steuerlichen Abschreibungsbedingungen und eine verbesserte Ausgestaltung der KfW-Programme. Die Mittel der Förderbank sollten erhöht, die Förderkriterien für den Bestandsersatz von Wohnungen geöffnet werden.
Die Kampagne erwartet eine Diskussion über zweckdienliche Förderinstrumente und eine entsprechende Beschlussfassung des Bundestages in der laufenden Legislaturperiode. Unter den gegenwärtigen Bedingungen würden die vom Minister gewünschten energieeffizienten und altersgerechten Wohnungen nicht gebaut werden. (te)
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