Schwäbisch Hall sieht sich weiter auf gutem Wege, die im vergangenen Jahr eingebüßten Marktanteile zurückzugewinnen. Der Marktführer unter den deutschen Bausparkassen liegt mit seinem Neugeschäft im bisherigen Jahresverlauf nach eigenen Angaben über dem Branchenschnitt.
„Das Neugeschäft liegt aktuell bei einem Plus von zwölf Prozent, und wir erwarten noch einiges von den knapp sechs Wochen bis Jahresende“, sagte Vorstandschef Matthias Metz dem „Handelsblatt“. Bereits im Juli hatte sein Unternehmen ein dickes Neugeschäftsplus präsentiert.
Die Branche habe im Bruttoneugeschäft, also mit allen verkauften Verträgen, dagegen nur knapp zehn Prozent zugelegt. Demzufolge hat der Branchenprimus seinen Marktanteil um einen halben Prozentpunkt auf 28,5 Prozent ausgebaut und ist damit rund doppelt so groß wie der Verfolger Wüstenrot.
„Wir wollen auf jeden Fall in den nächsten Jahren die 30 Prozent erreichen“, gibt Metz als Ziel vor, das die Bausparkasse im Boomjahr 2008 bereits einmal erreicht hatte. 2009 war das Neugeschäft allerdings auch um gut 20 Prozent eingebrochen, während der Branchenzweite Wüstenrot Boden gutmachte.
Schwäbisch Hall erzielt die Hälfte seines Neugeschäfts über die Verbundpartner, also die Volks-und Raiffeisenbanken und die andere Hälfte über den eigenen Vertrieb. Angreifen will Schwäbisch-Hall über das Auslandsgeschäft. Die Bausparkasse ist bereits in Osteuropa und China aktiv und kommt dort laut Metz auf Marktanteile zwischen 50 und 80 Prozent. Nun will er in Russland Fuß fassen und sondiert bereits.
Im Ausland zählt Schwäbisch Hall knapp 3,4 Millionen und in Deutschland rund 6,7 Millionen Kunden. Am Neugeschäft von rund 33 Milliarden Euro (2009) hat das Ausland einen Anteil von rund einem Viertel. (hb)
Foto: Schwäbisch Hall