Wie aber steht es mit Immobilienkäufern, deren Zinsbindung für ein Hypothekendarlehen in ein bis zwei Jahren abläuft? „Wer in absehbarer Zeit eine Anschlussfinanzierung braucht, kann sich mit einem Forward-Darlehen die noch immer günstigen Zinsen sichern“, empfiehlt Annabrunner. Denn gegen einen Aufschlag lassen sich so die niedrigen Zinsen für die Zukunft festschreiben. Sollten sie allerdings bis zur Abnahme des Darlehens gefallen sein, muss der Kunde den Kredit dennoch zu den vereinbarten Konditionen abnehmen.
Zum Forward-Darlehen rät derzeit jedoch auch Bart Leurs, denn: „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen gehen wir von leicht steigenden Zinsen in den kommenden Monaten aus.“ Dabei darf nicht vergessen werden, dass ein Forward-Darlehen seinen Preis hat. „Zwar gibt es Forward-Darlehen schon 66 Monate, also 5,5 Jahre im Voraus. Das führt dann jedoch auch zu erhöhten Aufschlägen. Ob sich diese lohnen, muss im Einzelfall vom Vermittler überprüft werden“, erläutert Rex. Wer weiß, dass er das Geld in den kommenden zwei Jahren benötigt, sollte dagegen nicht zögern.
Allerdings: Das Forward-Darlehen hilft nicht allen, die eine Immobilie kaufen wollen. Diejenigen, die noch nicht das richtige Objekt gefunden haben, können sich die günstigen Zinsen in der Regel nicht langfristig sichern. Schließlich haben sie noch keinen Gegenwert für die Bank, und wissen noch nicht, wie hoch der Kredit sein müsste. Wer dagegen schon weiß, welches Objekt er im Frühjahr 2012 etwa vom Bauträger erwirbt, hat auch eine Alternative zum Forward-Darlehen: „Er fährt auch mit einem Darlehen gut, zu dem die Bank eine möglichst lange Zeit ohne Bereitstellungszinsen anbietet“, sagt Gawarecki.
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