Der Investmentmarkt für Wohnimmobilien in Berlin wird von deutschen und ausländischen institutionellen Investoren derzeit als attraktiv eingeschätzt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Bulwien Gesa, Berlin.
Insbesondere das Investmentklima für Bestandsimmobilien wurde von 92 Prozent der Befragten als positiv und sehr positiv bewertet. Beim Neubau sind es immerhin noch 86 Prozent. „Berlin ist wieder in“, sagt Andreas Schulten, Vorstand bei Bulwien Gesa. „Noch vor einigen Jahren wollte kein Investor mehr nach Berlin, da die Marktstrukturen so schwierig sind und sich viele Investoren die Finger verbrannt haben.“
Im Vergleich der sieben A-Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart wurde der Berliner Investmentmarkt für Bestandsobjekte von 71 Prozent der Befragten als am attraktivsten bewertet. Auf dem zweiten Platz folgt mit 67 Prozent Hamburg und auf dem dritten Platz München mit 58 Prozent. Beim Neubau-Investmentmarkt wird Berlin allerdings von Hamburg, München und Frankfurt auf den vierten Platz verdrängt. Immerhin 58 Prozent schätzen dieses Marktsegment als attraktiv ein.
Zudem erwarten die Investoren in der Hauptstadt den höchsten Mietzuwachs. Mehr als die Hälfte der Befragten gehen davon aus, dass es in Berlin die stärksten Mietsteigerungen geben wird. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen München mit 23 Prozent und Hamburg mit elf Prozent. „Vor allem bei der Mietentwicklung von Bestandsimmobilien liegt Berlin sehr deutlich vor den anderen Städten. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Berlin ein anderes Ausgangsniveau hat“, so Schulten. Bei Neubauten fällt der Vorsprung Berlins mit 45 Prozent vor München (34 Prozent) und Hamburg (zehn Prozent) etwas geringer aus.
Nach den Gründen befragt, warum bisher nicht in Berlin investiert worden sei, nannten entsprechend auch 35 Prozent der Befragten das niedrige Mietniveau als bisher stärkstes Investitionshemmnis. Auf Platz zwei folgt der schlecht einzuschätzende heterogene Markt. Auch der hohe Wohnungsleerstand der Vergangenheit war ein wichtiges Kriterium, nicht in Berlin zu investieren.
Unter den Anlageformen liegt das Direkt-Investment in der Gunst der Investoren vorn. Insgesamt 59 Prozent der Befragten wählten diese Anlageform. Auf Platz zwei folgen mit 14 Prozent Spezialfonds, knapp vor börsennotierten Aktiengesellschaften und geschlossenen Fonds mit jeweils elf Prozent.
BulwienGesa hat für die Untersuchung etwa 100 deutsche und ausländische institutionelle Investoren befragt, wie sie die Attraktivität Berlins für Wohninvestments einschätzen. Auftraggeber der Befragung waren sechs Immobiliengesellschaften, die in Berlin aktiv sind, darunter die Alt+Kelber Immobiliengruppe und die GSW Immobilien AG. (bk)
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