Der deutsche Markt für Studentenapartments bietet ein vielfältiges Spektrum an Investitionsgelegenheiten. Dies geht aus einer Untersuchung der 51 größten deutschen Studentenstädte von Savills Research hervor.
Zu den Standorten mit den geringsten Makrostandortrisiken zählen demnach Darmstadt, München und Hamburg. Die höchsten Risiken weisen Halle (Saale), Braunschweig und Magdeburg auf. Erstgenannte Standorte seien laut Savills vor allem für risikobewusste und eher langfristig orientierte Investoren interessant, wohingegen sich in den risikoreichen Städten Investitionschancen vor allem für sehr stark opportunistisch geprägte Investoren ergeben dürften. „Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sich sowohl unter den risikoreicheren als auch unter den risikoärmeren Standorten unterbewertete Märkte befinden. Hier lohnt sich für Investoren ein genauer Blick“, weist Matthias Pink, bei Savills verantwortlich für das Research in Deutschland, auf ein weiteres Ergebnis der Untersuchung hin.
Insgesamt seien die Rahmenbedingungen für Investitionen in Studentenapartments in Deutschland derzeit günstig, so die Studie. In den nächsten Jahren werde die Zahl der Studierenden vor dem Hintergrund der Aussetzung der Wehrpflicht und doppelter Abiturjahrgänge voraussichtlich deutlich ansteigen. Da die öffentlichen Wohnheimplätze in vielen Städten bereits heute knapp seien, dürfte sich die Situation künftig weiter verschärfen. Hinzu komme, dass die große Mehrheit der Studierenden eine Mietwohnung als Unterkunft bevorzugt. Insofern ergebe sich hier Potenzial für private Investoren.
Da es generell an Daten für das in Deutschland bisher kaum präsente Marktsegment fehlt, hat Savills versucht, mit Hilfe eines Scorings den Status quo und die Entwicklungsdynamik in jenen 51 deutschen Studentenstädten mit mindestens 10.000 Studierenden anhand von neun Indikatoren neu zu bewerten. Auf Basis der Ergebnisse lassen sich die Standorte in vier verschiedene Risikogruppen differenzieren. Neben zahlreichen Core-Standorten, die laut Savills sowohl derzeit und voraussichtlich auch künftig günstige Rahmenbedingungen für Investitionen in Studentenapartments aufweisen, lassen sich auch zahlreiche eher für Opportunisten interessante Märkte identifizieren.
„Interessant sind hier vor allem jene Märkte, die bei derzeit unterdurchschnittlichen Rahmenbedingungen eine günstige Entwicklungsperspektive aufweisen. Hier können opportunistische Investoren darauf setzen, dass sich diese Märkte in den nächsten Jahren zu Core-Märkten entwickeln“, erläutert Pink. Aber auch Standorte mit umgekehrten Ausgangsbedingungen sind in erster Linie für Opportunisten relevant. Der vierten von Savills definierten Risikogruppe gehören jene Märkte an, die sowohl im Hinblick auf den Status quo als auch hinsichtlich ihrer Dynamik ein überdurchschnittliches Risiko aufweisen. In diesen Städten sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Falle eines Investments ein günstiges Exit-Szenario ergebe, ausgesprochen gering. Trete dieser Fall jedoch ein, seien die Ertragschancen an diesen Standorten sehr hoch.
Laut Savills spricht insgesamt vieles dafür, dass das Marktsegment „Studentenapartments“ in Zukunft das Interesse von Investoren stärker auf sich zieht. Nicht zuletzt aufgrund der limitierten Marktgröße werde es jedoch über den Nischenstatus auch künftig nicht hinauskommen. (te)
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